21. April, 2025

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NuScale Power: Höhenflug trotz turbolenter Zeiten

NuScale Power: Höhenflug trotz turbolenter Zeiten

NuScale Power, ein Pionier in der Produktion von kleinen modularen Reaktoren (SMRs), hat seit seinem Börsendebüt im Mai 2022 mit hohen Kursschwankungen auf sich aufmerksam gemacht. Der Aktienkurs, der bei 10,70 US-Dollar startete, erreichte zunächst ein Hoch von 15 US-Dollar. Doch wie bei vielen Unternehmen, die durch Zusammenschlüsse mit einer SPAC (Special Purpose Acquisition Company) an die Börse gingen, erlebte auch NuScale einen dramatischen Absturz und fiel Anfang 2024 auf unter 2 US-Dollar. Das Unternehmen litt unter nicht erfüllten Vorkristanzielen und erheblichen Verlusten, während steigende Zinsen seine Marktbewertungen unter Druck setzten. Zudem verlor NuScale einen bedeutenden Auftrag und sah sich regulatorischen Herausforderungen gegenüber. Trotz dieser Hürden beeindruckt NuScale aktuell mit einem unerwarteten Comeback: Der Aktienkurs ist um rund 1.400% gestiegen und notiert jetzt bei 30 US-Dollar. NuScale hat es als einzigem Unternehmen bisher geschafft, von der U.S. Nuclear Regulatory Commission (NRC) eine Standard Design Approval (SDA) für seine SMRs zu erhalten. Diese zertifizierten Reaktoren, kompakt in ihrer Bauweise, sind flexibel einsetzbar, da sie vormontiert geliefert und vor Ort zusammengesetzt werden können. Ein Vorteil, der sowohl Kosten als auch Bauzeiten reduzieren könnte. Allerdings steht der Hersteller vor der Herausforderung, dass seine aktuelle Zertifizierung nur den Bau von 50-Megawatt-Reaktoren abdeckt. Die Ambition von NuScale, erschwingliche Alternativen zu Kohlekraftwerken zu bieten, hängt von der erwarteten Genehmigung der NRC für 77-Megawatt-Reaktoren ab, die für 2025 geplant ist. Doch hinter den Kulissen kämpft NuScale mit wachsenden Schmerzen. Ein geplanter Bau von sechs Reaktoren in Idaho wurde 2023 wegen steigender Kosten eingestellt. Dazu kamen Entlassungen von 40% der Belegschaft und eine Untersuchung der U.S. Securities and Exchange Commission (SEC) zu den Personalpraktiken des Unternehmens. Einer der bekanntesten Leerverkäufer, Iceberg Research, wirft NuScale vor, Verträge mit „fiktiven“ Kunden abgeschlossen und falsche Angaben zur Zertifizierung seiner neuen Reaktoren gemacht zu haben. Gleichwohl hat das Unternehmen seinen Aktienanteil seit dem Börsengang um über 130% erhöht, um frisches Kapital zu beschaffen und aktienbasierte Vergütungen abzudecken.