18. September, 2024

Politik

Nukleare Eskalation: Eine Lektion aus der Vergangenheit

Nukleare Eskalation: Eine Lektion aus der Vergangenheit

Rose Gottemoellers Meinung, dass ein Anstieg der nuklearen Bewaffnung nicht immer negativ sei, wirft ein irreführendes Licht auf historische Ereignisse. Sie behauptet, dass die Stationierung von US-amerikanischen und NATO-Atomraketen in Europa der Schlüssel zum bahnbrechenden INF-Vertrag von 1987 war, da dies Moskau signalisierte, dass jede nukleare Bedrohung beantwortet würde.

Doch die Realität sah anders aus. Es waren die massiven öffentlichen Proteste gegen diese Raketenstationierungen, die den Vertrag sicherten, und nicht die nuklearen Drohungen gegenüber der Sowjetunion. In den 1980er Jahren fanden riesige Demonstrationen gegen Cruise- und Pershing-Raketen in ganz Europa statt. Die Bevölkerung erkannte die enorme Gefahr, die diese Raketen mit sich brachten, und befürchtete, dass ein Atomkrieg zwischen den USA und der Sowjetunion auf europäischem Boden ausgetragen würde. Dieser öffentliche Druck führte letztlich dazu, dass die USA und die Sowjetunion den Vertrag unterzeichneten und umsetzten.

Heute, angesichts des Ukraine-Konflikts und der drohenden nuklearen Konfrontation, erleben wir eine ähnliche gefährliche Eskalation. Die USA planen, bis Anfang 2025 Atomwaffen in modernisierten NATO-Stützpunkten in Großbritannien und ganz Europa zu stationieren. Erneut wird Europa zur atomaren Frontlinie. Kein Wunder, dass 59 Prozent der britischen Bevölkerung gegen die Stationierung dieser Waffen sind. Die Lehren aus der Geschichte sind klar: Nukleare Eskalation bringt keinen Frieden. Stattdessen ist es anhaltender, öffentlicher Protest, der den Dialog sichert.