Mehrere große Finanzinstitute haben kürzlich ihren ambitionierten Plan verkündet, die weltweite Kapazität der Kernenergie bis 2050 zu verdreifachen. Diese Ankündigung erfolgte während der Klima-Woche in New York und wird von Bank of America, Citigroup, Goldman Sachs und Morgan Stanley unterstützt.
Mit Blick auf die Erreichung von CO2-neutralen Zielen gewinnt die Kernenergie zunehmend an Popularität. Besonders stark im Fokus stehen kleine modulare Reaktoren (SMRs), die flexible und anpassungsfähige Energie bieten sollen. NuScale Power ist ein Unternehmen, das in dieser Technologie führend ist und mit seiner modularen Bauweise eine signifikante Rolle im Ausbau der nuklearen Infrastruktur spielen könnte.
Die steigende Energienachfrage, bedingt durch Bevölkerungswachstum und die Integration von Künstlicher Intelligenz in viele Bereiche, wird die Bedeutung der Kernenergie weiter erhöhen. Dies kommt zu einem Zeitpunkt, an dem Länder weltweit bestrebt sind, ihren CO2-Ausstoß zu reduzieren.
Bereits seit 2007 investiert NuScale intensiv in die Entwicklung von SMRs und hat nahezu 1,8 Milliarden Dollar in diese Technologie gesteckt. Die modulare Bauweise erlaubt es, Reaktoren im Werk zu fertigen und dann vor Ort zu montieren, was sowohl die Baukosten als auch die Inbetriebnahmezeit verkürzen könnte.
Die erneute Fokussierung auf nukleare Energie wird auch durch internationale Zusagen untermauert. Länder wie die USA, Kanada, Japan und Frankreich streben an, ihre nuklearen Kapazitäten bis 2050 zu verdreifachen. Laut Experten von S&P Global Commodity Insights wird die globale Kernkraftkapazität bis 2050 um 58 % wachsen.
Allerdings steht NuScale auch vor großen Herausforderungen. Der letzte Rückschlag kam, als das Utah Associated Municipal Power System die Vereinbarung zum Bau von SMRs kündigte, da die Kosten des Projekts von ursprünglich drei Milliarden Dollar auf über neun Milliarden Dollar gestiegen waren. Trotz dieses Dämpfers bleibt NuScale ambitioniert und plant unter anderem Projekte in Ghana sowie zwei SMR-Anlagen in Ohio und Pennsylvania.
Eines der entscheidenden Merkmale von NuScale ist die einzige Standard-Design-Genehmigung von der Nuclear Regulatory Commission. Allerdings gilt diese derzeit nur für die 50 MWe Reaktoren, nicht für die neuen 77 MWe Modelle, welche sich noch in der Genehmigungsphase befinden.
Analysten betonen, dass NuScales Aktienkurs stark von regulatorischen Genehmigungen und der Kundennachfrage abhängt. Zwar erwarten sie weiterhin Verluste bis mindestens 2028, doch das Potenzial für die nächste Stufe in der nuklearen Energie bleibt bestehen.
Für Investoren bedeutet dies, dass NuScale eine aufregende, aber riskante Möglichkeit darstellt. Die Zukunft der Kernenergie und die Rolle von NuScale darin bergen erhebliches Potenzial, doch ebenso viele Unwägbarkeiten. Es könnte ratsam sein, die Entwicklung des Unternehmens weiter zu beobachten, bevor man eine Investition in Erwägung zieht.