Nu Holdings: Starkes Wachstumspotenzial trotz beeindruckender Jahresrally

Der größte digitale Bankanbieter Lateinamerikas, Nu Holdings, bereitet sich darauf vor, am 13. November seinen Bericht für das dritte Quartal nach Börsenschluss zu präsentieren. Obwohl die Aktie von Nu seit Jahresbeginn beeindruckende 80 Prozent zulegen konnte, könnte dies potenzielle Investoren von weiteren Käufen abhalten. Dennoch zeigt Nu beeindruckendes Wachstum, das sieben klare Gründe bietet, die Aktie genauer zu betrachten. Seit Ende 2021 hat sich die Kundenzahl von Nu mehr als verdreifacht – von 33,3 Millionen auf 104,5 Millionen im zweiten Quartal 2024. Als digitale "Neobank" wächst Nu deutlich schneller als traditionelle Banken mit Filialnetz. Dies ist noch eindrucksvoller angesichts der Tatsache, dass mindestens 70 Prozent der lateinamerikanischen Bevölkerung weiterhin keinen Zugang zu Bankdienstleistungen haben. Mit einer Internetdurchdringung, die laut Weltbank von 46 Prozent im Jahr 2013 auf 81 Prozent im Jahr 2023 gestiegen ist, bietet sich der Region erhebliches Potenzial für digitale Bankdienstleistungen. Derzeit ist Nu in Brasilien, Mexiko und Kolumbien präsent und plant, weiter zu expandieren. Mit dem Anstieg der Kundenbasis hat Nu seine Produktpalette stetig erweitert, darunter Konten, Kreditkarten, Darlehen, Versicherungen, Investitionen, Kryptowährungshandel und geschäftsorientierte Dienste. Zudem lockt das Unternehmen verstärkt Einzelhandelspartner zu seiner E-Commerce-App Nu Shopping, die 2023 mit 255 Millionen Besuchen einen Rekord erreichte. Die Aktivitätsrate der Kunden stieg von 76 Prozent Ende 2021 auf 83 Prozent im zweiten Quartal 2024, und der monatliche durchschnittliche Umsatz pro aktivem Kunden kletterte von 4,50 US-Dollar auf 11,20 US-Dollar. Diese Wachstumsraten wurden trotz Herausforderungen wie Inflation und Währungsschwankungen erreicht. Bei einer Stabilisierung der regionalen Wirtschaft wird ein robustes Umsatzwachstum von 35 Prozent jährlich bis 2026 erwartet. Nu bleibt innovativ und hat kürzlich KI-Tools eingeführt, um Kundendaten zu analysieren und die Cybersecurity zu verbessern. Auch die Einführung des Mobilfunkdienstes NuCel zeigt, wie das Unternehmen seine Kunden stärker an sich binden möchte. Trotz dieser Expansion blieben die monatlichen Durchschnittskosten pro aktivem Kunden stabil und stiegen nur geringfügig von 0,80 US-Dollar (2021–2023) auf 0,90 US-Dollar in der ersten Hälfte von 2024.