Nu Holdings, unter der Leitung von CEO David Osorno, strebt eine innovative Expansion in den Telekommunikationsmarkt an, indem es als Mobilfunkanbieter ohne eigenes Netz (MVNO) in Zusammenarbeit mit Claro einsteigt. Diese strategische Entscheidung soll das Verbrauchererlebnis in einem komplexen Markt verbessern und gleichzeitig die Einnahmequellen über den Finanzdienstleistungsbereich hinaus erweitern. Langfristig könnte dies weniger konjunkturanfällige und stabilere Umsätze generieren, auch wenn die finanziellen Auswirkungen derzeit noch schwer abzuschätzen sind.
Finanzvorstand Guilherme Lago hebt hervor, dass die Umstellung auf besicherte Kredite zwar geringe Renditen mit sich bringt, jedoch die Gesamtrendite nicht schmälert, da Nu Holdings durchweg eine hohe Eigenkapitalrendite aufrechterhält. Diese Strategie sollte langfristig das Verhältnis von Krediten zu Einlagen erhöhen und sowohl die Nettozinsspanne als auch die risikoadjustierten Margen ausweiten.
Zu den Herausforderungen, welche die jüngste Minderung der Nettozinsspanne verursachen, gehören steigende Finanzierungskosten in Mexiko und Kolumbien sowie eine Änderung der Kreditportfoliomischung. Die geplante schrittweise Senkung der Einlagensätze in diesen Regionen soll die Situation verbessern, während eine bessere Kreditvergabe die erhofften Steigerungen unterstützt.
Mit Blick auf die Asset-Qualität betont COO Youssef Lahrech, dass das Wachstum im besicherten Kreditgeschäft, das ein geringeres Risiko birgt, eine Schlüsselrolle spielt. Zudem zeigt das unbesicherte Kreditgeschäft leicht bessere Ergebnisse als erwartet, was stabile Rückstellungen trotz starker Kreditwachstumsraten begünstigt.
Die Erweiterungspläne für den mexikanischen Markt bieten laut Osorno eine immense Chance, die potenziell ebenso bedeutend wie der brasilianische Markt ist. Niedrige Bankdurchdringung und höheres Pro-Kopf-Einkommen machen Mexiko zu einem attraktiven Ziel, dessen Entwicklung voranschreiten dürfte, vor allem wenn sich die digitale Zahlungsinfrastruktur verbessert.