Die Erwartungen waren riesig – doch das Ergebnis blieb hinter den Hoffnungen zurück. Novo Nordisk, der dänische Pharma-Gigant hinter der Erfolgs-Abnehmspritze Wegovy, hat mit neuen Studiendaten die Anleger enttäuscht. Die neue Wirkstoff-Kombination CagriSema führte bei Adipositas-Patienten mit Typ-2-Diabetes nach 68 Wochen zu einem durchschnittlichen Gewichtsverlust von 15,7 Prozent. Viel – aber nicht genug, um die Konkurrenz abzuhängen. Die Folge: Die Aktie von Novo Nordisk stürzte ab.
Die Konkurrenz schläft nicht
Der Markt für Abnehmspritzen ist hart umkämpft. Unternehmen wie Novo Nordisk und der US-Konkurrent Eli Lilly liefern sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen um das beste Medikament. Der Bestseller Wegovy von Novo erzielt bereits einen durchschnittlichen Gewichtsverlust von 15 Prozent – ebenso wie Eli Lillys Konkurrenzprodukt Zepbound. Anleger hatten gehofft, dass CagriSema diese Werte übertrumpft. Doch das tat es nicht.
Kurssturz an der Börse
Die Enttäuschung war sofort an den Märkten spürbar. In Kopenhagen sackte die Novo-Nordisk-Aktie um fünf Prozent ab. Auch der Verpackungshersteller Gerresheimer, der Zulieferer für Medikamente zur Gewichtsabnahme ist, verlor in Frankfurt über zwei Prozent. Eli Lilly hingegen konnte im vorbörslichen Handel leicht zulegen. Die Botschaft der Märkte ist klar: Novo muss nachlegen, um im milliardenschweren Wettlauf um das beste Adipositas-Medikament nicht zurückzufallen.
Was steckt hinter CagriSema?
Die neue Kombination aus Semaglutid (dem Wirkstoff in Wegovy) und Cagrilintid (einem Hormon-Analogon) sollte eigentlich für eine stärkere Wirkung sorgen. Semaglutid reguliert den Blutzucker und das Sättigungsgefühl, während Cagrilintid das Hungergefühl weiter dämpft. Die Idee: Wer weniger Hunger hat, nimmt automatisch mehr ab. Doch die erhoffte revolutionäre Wirkung blieb aus – zumindest in den Augen der Investoren.
Novo Nordisk steht unter Zugzwang. Der Markt für Abnehmspritzen wächst rasant, Experten erwarten in den kommenden Jahren Milliardenumsätze. Doch nur wer die beste Wirkung liefert, sichert sich die größten Marktanteile. Analysten glauben, dass Novo noch nachjustieren kann – etwa durch höhere Dosierungen oder neue Studien. Doch die Konkurrenz schläft nicht, und Anleger verlieren schnell das Vertrauen, wenn ein Unternehmen nicht liefert.