24. November, 2024

Pharma

Novo Nordisk streitet für Originalität – und bezahlbare Medizin

Novo Nordisk streitet für Originalität – und bezahlbare Medizin

Der dänische Pharmakonzern Novo Nordisk hat von der U.S. Food and Drug Administration (FDA) eine Sperre für nachahmerische Versionen seiner erfolgreichen Medikamente gegen Diabetes und Fettleibigkeit gefordert. Der Hersteller argumentiert, dass die Herstellung dieser Behandlungen derart komplex sei, dass Sicherheitsrisiken bei Nachahmerprodukten nicht ausgeschlossen werden könnten.

Die Medikamente Ozempic und Wegovy, beide als Injektionen verfügbar, zielen darauf ab, den Blutzuckerspiegel bei Menschen mit Typ-2-Diabetes zu regulieren. Doch nicht nur bei Diabetikern hat sich die Popularität dieser Präparate gesteigert, auch als Off-Label-Behandlung gegen Übergewicht finden sie immer mehr Anwendung.

Mit der wachsenden Nachfrage ist jedoch auch die Frage der Erschwinglichkeit von zentraler Bedeutung geworden. Aus einer aktuellen KFF-Umfrage geht hervor, dass nahezu jeder achte erwachsene US-Amerikaner ein GLP-1-Medikament wie Ozempic verwendet, mit über 15 Millionen verschriebenen Rezepten in den USA. Mehr als die Hälfte dieser Anwender berichtet jedoch, dass die Kosten eine erhebliche Belastung darstellen.

Novo Nordisk sieht sich nun Vorwürfen von Senator Bernie Sanders gegenüber, der öffentlich die immensen Preisunterschiede der Medikamente zwischen den USA und anderen Ländern kritisiert. „Ihr Unternehmen verlangt in den USA 969 Dollar für einen Monat Ozempic, während der Preis in Kanada nur 155 und in Deutschland lediglich 59 Dollar beträgt“, schrieb Sanders in einem offenen Brief.

Während Novo Nordisk gegen günstigere Nachahmerprodukte vorgeht, stellt sich die Frage, ob dies die Bemühungen beeinträchtigen könnte, das Medikament für US-Amerikaner zugänglicher zu machen. In einem Gesundheitssystem, in dem Apotheken eine langjährige Tradition im Schließen von Versorgungslücken bei essenziellen Medikamenten haben, ist diese Debatte besonders brisant. Diese Apotheken arbeiten oft gemeinnützig und bieten kostengünstigere Alternativen an, wenn Markenmedikamente zu teuer oder nicht verfügbar sind. Dabei liegt der Hauptunterschied darin, dass komponierte Medikamente keine FDA-Zulassung besitzen und nicht den strengen Testverfahren unterzogen werden wie Markenprodukte.

"Diese Medikamente sind von Natur aus komplex und bergen bei unsachgemäßer Zusammensetzung Risiken für die Patientensicherheit, die jegliche Vorteile übersteigen", hieß es in einer Stellungnahme von Novo Nordisk. Für einige Patienten bleiben die komponierten Versionen jedoch die einzige bezahlbare Option – insbesondere in einem Umfeld hoher Medikamentenpreise und mangelnder Versicherungsschutz für Behandlungen zur Gewichtsreduktion.