Die Aktien des dänischen Pharmariesen Novo Nordisk erlebten einen historischen Absturz, nachdem eine Studie zur experimentellen Adipositas-Injektion CagriSema nicht die erwarteten Ergebnisse lieferte. Die Patienten verloren im Durchschnitt 20,4% ihres Körpergewichts über einen Zeitraum von 68 Wochen, während das Unternehmen mit einem Verlust von 25% gerechnet hatte. Diese enttäuschenden Studienergebnisse stellen Novo Nordisks Führungsanspruch auf dem boomenden Markt für Gewichtsreduktion infrage und könnten den geplanten Produktstart im Jahr 2026 gefährden.
Interessanterweise liegt die Leistung der CagriSema-Injektion in etwa auf dem Niveau der Zepbound-Injektion von Eli Lilly, die bereits auf dem Markt ist. Eli Lilly entwickelt zudem eine weitere Generation ihrer Medikamentenlinie, die letztes Jahr in einer mittelgroßen Studie beeindruckende Gewichtsverluste von bis zu 24% verzeichnete. Der Aktienkurs von Novo Nordisk sank um 27%, was zu einem vorübergehenden Verlust von mehr als 120 Milliarden Dollar an Marktwert führte. Diese Ergebnisse kommen zu einem besonders ungünstigen Zeitpunkt, da erwartet wird, dass der Markt für Gewichtsreduktion bis 2030 auf fast 130 Milliarden Dollar anwächst.
Parallel dazu hat der Automobilkonzern Volkswagen nach intensiven Verhandlungen mit Arbeitnehmervertretern eine Einigung über Kapazitätsreduzierungen erzielt, ohne dabei Werksschließungen in Kauf nehmen zu müssen. In den deutschen Werken bleibt die Produktion bestehen, während Beschäftigungssicherheitsvereinbarungen bis 2030 verlängert werden. Im Gegenzug akzeptieren die Arbeitnehmer den Verzicht auf einige Boni, eine reduzierte Anzahl von unbefristeten Anstellungen für Auszubildende und eine Kapazitätsanpassung an fünf Standorten um mehrere hunderttausend Einheiten.
Diese Maßnahmen, die in fünf Verhandlungsrunden beschlossen wurden, sind weit entfernt von den drastischen Einsparungen, die ursprünglich vorgeschlagen wurden, bieten jedoch CEO Oliver Blume eine neue Ausgangslage, um Europas größten Automobilhersteller neu auszurichten. Vor allem angesichts des sinkenden Marktanteils in China und der nachlassenden Nachfrage nach Elektrofahrzeugen in Europa und den USA stellt die Übereinkunft einen strategischen Erfolg dar.