17. Dezember, 2024

Unternehmen

Novo Nordisk expandiert: Milliarden-Übernahme von Catalent vor Abschluss

Das dänische Pharmaunternehmen Novo Nordisk will mit einem 11-Milliarden-Dollar-Deal seine Produktionskapazitäten deutlich ausbauen. Im Fokus stehen Produktionsstandorte in den USA, Italien und Belgien.

Novo Nordisk expandiert: Milliarden-Übernahme von Catalent vor Abschluss
Durch die Expansion sichert sich Novo Nordisk einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil, während Konkurrenten wie Eli Lilly Bedenken zur Branchenvielfalt äußern.

Der Pharmakonzern, der durch seine Diabetes- und Abnehmmittel wie Ozempic und Wegovy weltweit bekannt ist, plant den Abschluss eines milliardenschweren Deals: Die Übernahme des US-Unternehmens Catalent.

News Details

Ziel des Vorhabens ist die Kontrolle über drei wichtige Produktionsstätten in den USA, Italien und Belgien, um der rasant steigenden Nachfrage gerecht zu werden.

Warum Catalent?

Catalent gehört zu den größten Zulieferern der Pharmabranche und hat sich auf die Abfüllung und Verpackung von Medikamenten spezialisiert. Mit der Übernahme sichert sich Novo Nordisk nicht nur Produktionskapazitäten, sondern auch Expertise in einem hochspezialisierten Bereich.

Ein Schritt, der für den dänischen Pharmariesen notwendig geworden ist: Der Boom der Abnehmspritzen hat die bisherigen Produktionskapazitäten des Unternehmens an ihre Grenzen gebracht.

Quelle: Eulerpool

Die Nachfrage nach Wegovy und Ozempic, die ursprünglich als Diabetesmedikamente entwickelt wurden, hat insbesondere in den letzten zwei Jahren explosionsartig zugenommen.

Wegovy wird mittlerweile auch in Deutschland verschrieben und hat sich als Hoffnungsträger für Patienten etabliert, die mit Übergewicht kämpfen.

Ein Milliardendeal mit Hindernissen

Der Deal umfasst eine Übernahme von Catalent durch Novo Holdings, den Hauptanteilseigner von Novo Nordisk. Im zweiten Schritt übernimmt Novo Nordisk die drei Produktionsstandorte für mehr als 11 Milliarden US-Dollar. Diese Standorte sollen langfristig die Grundlage für die Erweiterung der Produktionskapazitäten bilden.

Novo Nordisk investiert über 11 Milliarden US-Dollar in drei Produktionsstätten – eine strategische Antwort auf die rasant steigende Nachfrage nach Abnehmmitteln wie Wegovy.

Doch die Übernahme ist nicht unumstritten. Wettbewerber wie Eli Lilly, einer der Hauptkonkurrenten im Bereich von Diabetes- und Abnehmspritzen, haben Bedenken hinsichtlich der Marktkonzentration geäußert.

Auch Verbraucherschützer und Gewerkschaften beobachten die Transaktion kritisch. Sie warnen vor potenziellen Abhängigkeiten und einer möglichen Preissteigerung bei verschreibungspflichtigen Medikamenten.

Ein Markt im Wandel

Novo Nordisk steht exemplarisch für die Dynamik der Pharmabranche. Noch vor wenigen Jahren war das Unternehmen primär als Anbieter von Diabetesmedikamenten bekannt. Heute zählt es dank des Erfolgs von Abnehmmitteln zu den wertvollsten börsennotierten Unternehmen der Welt.

Der Erfolg hat jedoch seinen Preis. Die Produktion der begehrten Medikamente hat den Konzern an Kapazitätsgrenzen gebracht. Mit der Übernahme von Catalent könnte Novo Nordisk diesen Engpass entschärfen – ein entscheidender Schritt, um die Position im globalen Pharmamarkt weiter auszubauen.

Doch die Konkurrenz schläft nicht. Eli Lilly arbeitet ebenfalls an der Expansion seiner Produktionskapazitäten, um mit Novo Nordisk Schritt zu halten. Gleichzeitig wächst der politische und gesellschaftliche Druck auf die Branche. Verbraucherschützer fordern mehr Transparenz bei den Preisen und einen besseren Zugang zu lebenswichtigen Medikamenten.