Die dänische Großmacht Novo Nordisk erlebt derzeit stürmische Zeiten, nachdem ihr neuestes experimentelles Medikament zur Gewichtsreduktion, CagriSema, nicht die angepeilten Markterwartungen erfüllen konnte. Trotz des Erreichens primärer Endpunkte verpasste die REDEFINE 1 Phase-III-Studie mit einer Gewichtsreduktion von 22,7% das ambitionierte Ziel von 25%.
Die am 20. Dezember veröffentlichte Meldung ließ den Aktienkurs des Unternehmens drastisch fallen: Von einem geschätzten Höchststand von 739 dkk (102 USD) pro Aktie stürzte der Kurs um mehr als 26% ab, bevor er sich bei 594 dkk (82 USD) etwas stabilisierte.
In die Studie wurden 3.400 erwachsene Teilnehmer mit Fettleibigkeit oder Übergewicht aufgenommen, allerdings ohne Typ-2-Diabetes zu haben. Trotz der verfehlten Ziele bleibt Novo Nordisk optimistisch und verweist auf die überlegene Wirksamkeit gegenüber Placebo.
Martin Holst Lange, Entwicklungsleiter bei Novo Nordisk, kommentierte die Ergebnisse einigermaßen positiv: „Wir sind ermutigt durch das Gewichtsreduktionsprofil von CagriSema, das in der REDEFINE 1-Studie eine Überlegenheit gegenüber sowohl Semaglutid als auch Cagrilintid in Monotherapie zeigte.
CagriSema, eine fixierte Dosis-Kombination aus einem langwirksamen Amylin-Analogon und Semaglutid, steht noch am Anfang ihrer Entwicklungsreise, mit erwarteten Umsätzen von 15,86 Milliarden USD im Jahr 2030 laut GlobalData.
Diese neuesten Ereignisse fügen sich in ein schwieriges Bild für Novo Nordisk ein. Bereits im frühen Dezember erfuhr das Unternehmen im Konkurrenzkampf mit Eli Lilly Rückschläge. Deren Medikament Zepbound (Tirzepatid) erreichte in einer Phase-III-Studie beeindruckende 47% mehr relative Gewichtsreduktion als Novo Nordisks Wegovy.