Die dänische Pharmagröße Novo Nordisk hat an den Aktienmärkten turbulente Tage hinter sich. Nachdem der Aktienkurs noch einen Tag zuvor um über 8% zulegen konnte, fiel er nun auf den tiefsten Stand seit Januar. Hintergrund ist eine eher ernüchternde Prognose für das kommende Jahr – trotz beeindruckender Verkaufszahlen seines beliebten Wegovy-Präparats zur Gewichtsreduktion.
Der Aktienkurs des europäischen Schwergewichts schwankte innerhalb von zwei Tagen um ganze 14 Prozentpunkte. Am Donnerstagvormittag fiel das Papier in Kopenhagen um 3%, nachdem es zuvor einen Rückgang um 5,5% verzeichnet hatte. Grund für den Ausverkauf war ein Analystengespräch, in dem Finanzchef Karsten Munk Knudsen trotz hoher Verkaufszahlen mitteilte, dass das Unternehmen im nächsten Jahr mit einem Umsatzwachstum im hohen zweistelligen Bereich rechne.
Die britische Bank Barclays hob in einer Analyse hervor, dass insbesondere die Ausblicke für das Jahr 2025 die Aktien belasten könnten. Analystin Emily Field bestätigte jedoch zugleich ihre positive Bewertung der Aktie und merkte an, dass die vorläufigen Schätzungen leicht unter den Marktkonsens fallen könnten. Die endgültigen Prognosen für 2025 sollen im Februar folgen.
Gilles Guibout, Leiter der europäischen Aktienstrategien bei AXA Investment Managers, vermutet, dass Hedgefonds-Aktivitäten hinter den extremen Bewegungen der Aktie liegen könnten. Novo Nordisk sei eine breit gehaltene Aktie mit erheblichem Marktpotenzial, allerdings fänden sich mehr Verkäufer als Käufer, da viele Investoren bereits umfangreich investiert seien. Er wies darauf hin, dass die Aktie zu Jahresbeginn von zu großen Erwartungen begünstigt wurde und nun eine Normalisierung notwendig sei.
Dennoch kann Novo Nordisk auf ein bisher erfolgreiches Jahr zurückblicken: Seit Jahresbeginn stieg die Aktie um etwa 4%, auch wenn sie seit dem Allzeithoch im Juni um fast 30% nachgegeben hat. Die Bewertung der Unternehmensaktie entspricht aktuell dem 27-fachen der erwarteten Erträge – ein Gewinnaufschlag von 22% gegenüber dem 20-Jahres-Durchschnitt, was einer Marktkapitalisierung von rund 470 Milliarden Dollar entspricht.