Die anhaltende Phase der deflationären Tendenzen bei Ladenpreisen, die über 17 Monate andauerte, fand im November ein vorläufiges Ende. Trotz der Warnung vor höheren Einzelhandelskosten, die bald an die Verbraucher weitergegeben werden könnten, zeigt der aktuelle Bericht des Britischen Einzelhandelsverbandes (BRC) und NielsenIQ, dass die Preise im Vergleich zum Vorjahr immer noch 0,6 % günstiger sind – allerdings mit einem Anstieg gegenüber dem Oktober, wo sie noch um 0,8 % günstiger waren.
Ein genauerer Blick auf die Lebensmittelkategorien offenbart, dass die Preise für frische Produkte um 1,2 % im Vergleich zum Vorjahr gestiegen sind, angetrieben durch teurere Importkosten für Meeresfrüchte und schlechte Ernten von Tee. Kaffeepreise hingegen sind zwar gesunken, doch dieser Trend könnte nur von kurzer Dauer sein, da die globalen Bohnenpreise sich Rekordhöhen nähern. Insgesamt hat die Lebensmittelinflation von 1,9 % im Oktober auf 1,8 % im November leicht nachgelassen.
Produkte außerhalb des Lebensmittelbereichs bleiben weiterhin deflationär, wobei die Preise um 1,8 % niedriger als im Vorjahr sind. Dennoch ist eine Reduktion gegenüber den 2,1 % im Oktober zu beobachten, da viele Einzelhändler ihre Rabatte zurückfahren. Trotz allem bleiben attraktive Angebote in den Bereichen Mode, Möbel und Elektronik zu Beginn der Black Friday-Verkäufe präsent.
Helen Dickinson, Geschäftsführerin des BRC, erklärt, dass November das erste Mal seit 17 Monaten war, dass die Ladeninflation im Vergleich zum Vormonat angestiegen ist, wenn auch noch im negativen Bereich. Sie warnt vor erheblichen Kostensteigerungen in den kommenden Jahren durch Änderungen bei den Arbeitgeberabgaben und anderen Gebühren, was zwangsweise zu höheren Preisen führen werde.
Mike Watkins von NielsenIQ ergänzt, dass die Konsumenten aktuell vorsichtig sind und in Erwartung der Black Friday-Angebote sparsam einkaufen. Der niedrigere Inflationsstand könnte das Kaufverhalten fördern, gerade weil viele Lebensmitteleinzelhändler ihre Rabattaktionen ausweiten, um den Umsatz im Dezember zu steigern.