Russlands größter LNG-Produzent, Novatek, arbeitet daran, die durch Sanktionen strapazierten Beziehungen zu den USA wieder zu stärken, wie aus gut informierten Kreisen verlautet. Die von Washington verhängten Sanktionen belasten das gigantische Arctic LNG 2-Projekt des Unternehmens schwer. Nach der russischen Invasion in der Ukraine 2022 sank das Verhältnis zwischen Russland und den USA auf einen neuen Tiefpunkt seit dem Kalten Krieg. Die Biden-Administration hatte darauf umfangreiche Sanktionen erhoben, die zahlreiche Unternehmen und Einzelpersonen betrafen, darunter auch das ehrgeizige Vorhaben von Novatek. Mit der bevorstehenden Rückkehr von Donald Trump ins Weiße Haus, den erlösenden Worten seiner Wahlkampagne und der angestrebten schnellen Beendigung des Ukraine-Konflikts keimt in Russland ein Funken Hoffnung auf. Novatek möchte die Friedenszeichen nutzen, um die angespannte Beziehung zu den westlichen Staaten zu erneuern. Denis Solovyov, ein hochrangiger Manager und Vorstandsmitglied von Novatek, reiste neulich aus Moskau in die USA, um die Unterstützung einer Lobbying-Firma zu sichern. Geplant ist, in den kommenden Wochen mit US-Regierungsstellen in Kontakt zu treten, um das Flaggschiffprojekt Arctic LNG 2 von der Sanktionsliste zu entfernen. Novatek sieht sich selbst nicht als finanzieller Unterstützer des russischen Kriegskurses und plant, diese Sichtweise den westlichen Staaten näherzubringen. Die Steuerstrategie von Novatek, ähnlich dem nicht sanktionierten Yamal LNG-Projekt, könnte als Hebel dienen. Yamal LNG genießt unter anderem erhebliche Steuererleichterungen und zahlt bis 2030 keine Abgaben an den Kreml.