Der Schweizer Pharma-Gigant Novartis zeigt sich nach einer strategischen Neuausrichtung zuversichtlich, seine Wachstumsziele zu übertreffen. Auf dem jüngsten Investorentag erklärte der Konzern, dass sich das starke Produktportfolio und die positive Entwicklung der letzten Zeit als treibende Kräfte für diese optimistische Einschätzung erweisen. Dies spiegelt sich auch an der Börse wider, wo die Novartis-Aktie im schwächelnden Marktumfeld zulegen konnte.
Konzernchef Vasant Narasimhan betonte die Fokussierung auf innovative Arzneimittel, die es Novartis erlaubt hat, die Erwartungen für Spitzenumsätze ihrer Schlüsselprodukte wie Cosentyx, Kisqali und Kesimpta zu erhöhen. In den kommenden Jahren plant das Unternehmen über 15 neue Zulassungsanträge, um das Marktpotenzial weiter auszuschöpfen.
Für die Jahre 2023 bis 2028 prognostiziert Novartis nun ein durchschnittliches Umsatzwachstum von 6 Prozent pro Jahr. Diesem Ziel sollen starke Marken wie das Schuppenflechtemittel Cosentyx und das Krebsmedikament Kisqali mit Umsätzen von jeweils mehr als 8 Milliarden Dollar jährlich zuarbeiten. Finanzvorstand Harry Kirsch verdeutlichte, dass ein Plus von einem Prozentpunkt für ein Unternehmen dieser Größe einen Anstieg von etwa 2,5 Milliarden Dollar Umsatz pro Jahr bedeutet.
Branchenanalysten sind geteilter Meinung über die neuen Prognosen: Während JPMorgan-Analyst Richard Vosser in den Zielen Raum für positive Marktentwicklungen sieht, beschrieb Emily Field von Barclays die Anpassungen als weitgehend erwartungsgemäß. Dennoch unterstreichen Analysten das erhebliche Potenzial der über 30 Medikamente in der Forschungspipeline von Novartis.
Trotz der Einsparungen im Generika-Segment durch den Verkauf von Sandoz und der Konzentration auf kardiovaskuläre, nephrologische und metabolische Erkrankungen zielt Novartis weiterhin auf eine bereinigte operative Marge von über 40 Prozent bis 2027. Für die Zukunft plant der pharmazeutische Riese zusätzliche Akquisitionen, um das Produktportfolio zu stärken. Während die Umsätze im laufenden Jahr bereits nach oben korrigiert wurden, bleibt die Herausforderung der nahenden Patentabläufe von Produkten wie Entresto, die zukünftige Wettbewerbsszenarien beeinflussen könnten.