10. Januar, 2025

Politik

Notfallvorsorge in Deutschland: BBK-Präsident fordert gestärkte Widerstandsfähigkeit

Notfallvorsorge in Deutschland: BBK-Präsident fordert gestärkte Widerstandsfähigkeit

Die politischen, wirtschaftlichen und sozialen Turbulenzen der letzten Jahre, einschließlich verheerender Hochwasser und der globalen Pandemie, haben Schwächen in der Katastrophenbewältigung Deutschlands aufgezeigt. Ralph Tiesler, Präsident des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK), hebt hervor, dass Deutschland auf vielen Ebenen widerstandsfähiger werden muss. Ein zentrales Element dieser Bemühungen ist die Sensibilisierung der Bevölkerung für potenzielle Gefahren und wie individuelle Hilfe in Notsituationen lebensrettend sein kann.

Die veränderte Sicherheitslage in Europa, verstärkt durch den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und hybride Bedrohungen, erfordert laut Tiesler eine verstärkte zivile Vorsorge. Während die militärische Verteidigung weiterhin relevant ist, strebt der BBK-Präsident danach, den Zivilschutz zu stärken und Schutzkonzepte zu entwickeln, die Menschen im Krisenfall rasch Zuflucht bieten können.

Besonders wichtig ist dabei das Schutzraumkonzept, das in Zusammenarbeit mit Ländern, der Bundeswehr und dem Innenministerium ausgearbeitet wird. Anstatt auf den Bau traditioneller Luftschutzbunker zu setzen, liegt der Fokus auf der Nutzung vorhandener Strukturen. Private Keller und innen liegende Räume können durch einfache Maßnahmen wie die Verstärkung von Fenstern und Türen adäquaten Schutz bieten.

Darüber hinaus sieht das Konzept Schutzmöglichkeiten im öffentlichen Raum vor. Tiefgaragen, Kaufhauskeller oder U-Bahn-Stationen werden dabei als mögliche Zufluchtsorte betrachtet. Um die Bevölkerung über die nächstgelegenen Schutzräume zu informieren, sollen Warnungen zukünftig idealerweise direkt aufs Handy gesendet werden. In Diskussion ist auch, wie diese Information sichergestellt werden kann, falls das Mobilfunknetz ausfällt.