22. Oktober, 2024

Wirtschaft

Notfallpraxen vor dem Aus: Zwischen Zentralisierung und Versorgungslücken

Notfallpraxen vor dem Aus: Zwischen Zentralisierung und Versorgungslücken

Die Diskussion um die Schließung zahlreicher Notfallpraxen in Baden-Württemberg nimmt an Schärfe zu. Die Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg (KVBW) hat verlauten lassen, dass es sich bei den Patienten in diesen Einrichtungen ohnehin selten um echte Notfälle handele. Diese Aussage stößt auf Kritik und wird von vielen als zynisch wahrgenommen. Die eigentliche Frage bleibt: Welchem Zweck dienen die Bereitschaftsdienste tatsächlich? Sie sollten nicht als bloßes Mittel zur Befriedigung einer vermeintlich anspruchsvollen Gesellschaft betrachtet werden, die auch am Wochenende auf medizinische Betreuung besteht. Vielmehr zeigt die statistisch geringe Nutzung von Notfalldiensten, dass die meisten Menschen diese nur in dringenden Situationen aufsuchen – sei es bei akuten gesundheitlichen Problemen oder dem dringenden Bedarf an Medikamenten. Die Zentralisierung dieser Dienste mag unumgänglich sein, um dem Personalmangel entgegenzuwirken, jedoch sollte die Kommunikation transparenter und verständnisvoller gestaltet werden. Schließlich offenbaren sich manche medizinische Notfälle erst während der Behandlung durch einen Arzt.