Norwegens Notenbank setzt ihren abwartenden Kurs in der Geldpolitik fort und wird die Leitzinsen voraussichtlich bis Ende 2024 unverändert lassen, wie aus einer aktuellen Mitteilung vom Donnerstag hervorgeht. Demnach deuten die jüngsten Inflationsprognosen auf die Möglichkeit schrittweiser Zinssenkungen ab dem ersten Quartal des kommenden Jahres hin.
Am Donnerstag bestätigte die Zentralbank bei ihrer geldpolitischen Sitzung den bereits erwarteten Leitzins von 4,5 Prozent. Seit Ende letzten Jahres verharrt der Zins auf diesem Niveau, nachdem er aufgrund hoher Inflation stufenweise angehoben wurde. Die Analystenerwartungen in dieser Hinsicht wurden voll erfüllt.
Im September verzeichnete Norwegen einen Anstieg der Jahresinflationsrate von 2,6 auf 3,0 Prozent. Die Commerzbank-Analystin Antje Praefcke wies darauf hin, dass Norwegens Inflation, insbesondere die Kernrate, im internationalen Vergleich hartnäckig hoch bleibt. Ermittlungen zeigen, dass das skandinavische Land zu den wenigen gehört, das sich mit Zinssenkungen Zeit lässt, während die Europäische Zentralbank (EZB) und die US-Notenbank Fed bereits die Zinswende initiiert haben. Für den Mittwochabend wurde allgemein mit einer weiteren Zinssenkung durch die Fed gerechnet.
Interessanterweise legte die norwegische Krone gegenüber dem US-Dollar nach der Zinsentscheidung zu.