29. November, 2024

Wirtschaft

Norwegens Gasfahrplan: Rekordlieferungen trotz winterlicher Herausforderungen

Norwegens Gasfahrplan: Rekordlieferungen trotz winterlicher Herausforderungen

Norwegens darauf spezialisierte Betreiber sind bestens darauf vorbereitet, den Kontinent in den kommenden Jahren mit Rekordmengen Erdgas zu versorgen, wie Gassco, der Systembetreiber für das norwegische Gasleitungsnetz, verkündete. Mit Blick auf die bevorstehende Wintersaison 2024-2025 erwartet Gassco minimale Wartungsunterbrechungen und eine kontinuierliche Lieferung auf hohem Niveau. Die Verantwortlichen setzen dabei alles daran, die Stabilität der Gaslieferungen sicherzustellen.

Aktuell sieht sich Europa mit einer etwas angespannten Gassituation konfrontiert. Dies liegt an einem frühen Beginn des Leerungsprozesses der Gasspeicher, ausgelöst durch ein unüblich kaltes Wetter und schwache Winde, die den Gasbedarf erhöhten. Laut Gas Infrastructure Europe sind die europäischen Gasreserven derzeit nur zu 86,65% gefüllt, mehr als zehn Prozentpunkte weniger als im Vorjahr zu dieser Zeit.

Seit dem Jahr 2022 hat Norwegen Russland als wichtigsten Gaslieferanten Europas abgelöst, besonders nach der geopolitischen Lageverschärfung durch den Ukraine-Konflikt. Jegliche Störungen norwegischer Gasfelder könnten daher starke Preisschwankungen verursachen. Dennoch zeigt sich Alfred Hansen, der Leiter der Systemoperationen bei Gassco, zuversichtlich, was die Bewältigung der höheren Nachfrage in den kommenden Wintermonaten betrifft.

Ein Silberstreif am Horizont kündigt sich für den Sommer an: Bis dato sind weniger Wartungsarbeiten als im Sommer 2024 geplant. Das von Gassco betriebene Pipeline-Netz hat in diesem Jahr die Gaslieferlevels von 2023 monatlich übertroffen und erreichte Ende Oktober beeindruckende 97 Milliarden Kubikmeter. Im Vergleich dazu waren es 117,4 Milliarden Kubikmeter im Rekordjahr 2017 und knapp darunter mit 116,9 Milliarden Kubikmeter im Jahr 2022. Sollten sich die Prognosen für 2024 bewahrheiten, stünden die Chancen gut, dass auch 2025 auf Rekordniveau liefern könnte.