Das schwedische Unternehmen Northvolt, langjähriger Hoffnungsträger der europäischen Elektroauto-Industrie, hat in den USA Gläubigerschutz beantragt. Trotz der finanziellen Turbulenzen, die das Unternehmen derzeit durchläuft, sieht der Kreis Dithmarschen keinen Grund zur Sorge für das geplante Batterieprojekt in Heide. Laut Aussagen einer Sprecherin bleibe der Bau in Heide unbeeinträchtigt, jedoch verschiebe sich der Produktionsstart auf die zweite Jahreshälfte 2027.
Der Schritt in die USA ist Teil eines umfassenderen Restrukturierungsprozesses von Northvolt, um sich vor Forderungen der Gläubiger zu schützen. Dies geschieht gemäß des "Chapter 11" des US-Insolvenzrechts, was dem Unternehmen den Zugang zu neuen Finanzierungsquellen ermöglicht. Eine Brückenfinanzierung in Höhe von 100 Millionen US-Dollar steht durch ein Kundenunternehmen zur Verfügung, ergänzt durch eine Bereitstellung von 145 Millionen US-Dollar in Form sogenannter Cash Collateral von Kreditgebern.
Northvolt, an dem unter anderem der deutsche Automobilgigant Volkswagen maßgeblich beteiligt ist, bleibt trotz der Herausforderungen ein Schlüsselelement für die Autobranche. Weitere Anteilseigner sind namhafte Unternehmen wie die US-Investmentbank Goldman Sachs und der bayerische Automobilhersteller BMW. Wie sich die finanzielle Lage von Northvolt auf lange Sicht entwickeln wird, bleibt abzuwarten, doch für den Standort Heide sieht man bislang keine dunklen Wolken am Horizont.