Der schwedische Batteriehersteller Northvolt steht vor einer weiteren entscheidenden Weichenstellung, um seine finanziellen Strukturen zu konsolidieren: Das Unternehmen befindet sich in fortgeschrittenen Gesprächen mit einem ungenannten industriellen Großunternehmen über den Verkauf seiner profitablen Sparte für Batteriepakete für die Schwerindustrie.
Dieser Schritt ist Teil einer umfassenderen Strategie, die finanziellen Herausforderungen zu bewältigen und sich verstärkt auf die Produktion von Batteriezellen zu konzentrieren. Durch den Verkauf dieses Geschäftszweigs, der laut eigenen Angaben zuletzt Gewinne erzielte, möchte Northvolt Mittel generieren, um den drohenden finanziellen Engpass zu überwinden.
Bereits im vergangenen Monat hatte Northvolt freiwilligen Gläubigerschutz nach US-amerikanischem Chapter 11 beantragt, nachdem Verhandlungen zur zusätzlichen Kapitalbeschaffung gescheitert waren. Der Bedarf an externen langfristigen Finanzmitteln beläuft sich auf bis zu 1,2 Milliarden US-Dollar.
Im Rahmen der Chapter-11-Anmeldung kündigte Northvolt auch Pläne an, sein Energiespeichergeschäft einzustellen. Diese Sparte war ebenfalls Teil der Geschäftseinheit Northvolt Systems. Sollte der Verkauf erfolgreich verlaufen, wäre das Unternehmen im Wesentlichen auf seine Batteriefabrik in Skellefteå und die Forschungs- und Entwicklungseinrichtung in Västerås fokussiert.
Während unter anderem Epiroc und Konecranes zu den Kunden des Geschäftsbereichs gehören, hält sich Northvolt nicht nur die Optionen für mögliche neue Partnerschaften offen, sondern hofft auch, die Endverhandlungen bis Jahresende abschließen zu können. Andernfalls droht der Bereich ein Opfer der finanziellen Restrukturierung zu werden, was Northvolt vermeiden möchte.