23. September, 2024

Wirtschaft

Northvolt kündigt massive Stellenstreichungen in Schweden an

Northvolt kündigt massive Stellenstreichungen in Schweden an

Der angeschlagene Batteriehersteller Northvolt hat bekanntgegeben, dass etwa 1.600 Mitarbeiter in Schweden ihre Anstellung verlieren werden. Dieser Abbau betrifft 1.000 Stellen im Stammwerk Skellefteå, 400 in Västerås und 200 in Stockholm, wie das Unternehmen erklärte. Damit wird nahezu ein Viertel der gesamten Belegschaft in Schweden freigestellt.

Northvolt-CEO Peter Carlsson betonte, dass trotz des starken Trends zur Elektrifizierung entscheidende Maßnahmen erforderlich seien, um dem aktuell schwierigen Marktumfeld in der Automobilbranche zu begegnen. Sämtliche Ressourcen und Investitionen sollen nun auf das Kerngeschäft fokussiert werden. Insbesondere die erfolgreiche Hochskalierung der Batteriezellenproduktion in der Gigafabrik Northvolt Ett in Skellefteå sei von zentraler Bedeutung für die Kundenbelieferung und die langfristige Stabilität des Unternehmens. Carlsson betonte die Notwendigkeit der getroffenen Entscheidungen, so schmerzhaft sie auch seien, für die Zukunft von Northvolt.

Laut Unternehmensangaben ist Northvolt Ett die erste und einzige Gigafabrik eines europäischen Unternehmens, die bereits mit der Batteriezellenproduktion begonnen hat. Die Produktionsleistung dort hat sich seit Jahresbeginn verdreifacht.

Carlsson hatte bereits im Sommer eingeräumt, dass die Expansionspläne des Unternehmens zu ehrgeizig gewesen seien und nun überdacht werden müssten. Erst kürzlich hatte BMW einen Auftrag über Batteriezellen im Wert von zwei Milliarden Euro zurückgezogen, was die Lage weiter verschärfte.

Für das Werk im schleswig-holsteinischen Heide hat die Ankündigung hingegen keine unmittelbaren Folgen. Ein Unternehmenssprecher bestätigte, dass der Bau der Anlage wie geplant fortgesetzt wird. In Heide plant Northvolt, ab Eröffnung des 4,5-Milliarden-Euro-Projekts jährlich bis zu eine Million Batteriezellen für Elektroautos zu produzieren. Der Bau wurde Ende März durch Persönlichkeiten wie Kanzler Olaf Scholz und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck offiziell gestartet.

Der Volkswagen-Konzern, an dem Northvolt zu 23 Prozent beteiligt ist, plant, künftig umfangreich Batterien von den Schweden zu beziehen.