24. November, 2024

Wirtschaft

Northvolt: Insolvenzverfahren sorgt für Turbulenzen in der europäischen Batteriemarkt-Landschaft

Northvolt: Insolvenzverfahren sorgt für Turbulenzen in der europäischen Batteriemarkt-Landschaft

Northvolt, das als eine der größten europäischen Hoffnungen im Kampf gegen die asiatische Vormachtstellung bei Elektrofahrzeugbatterien galt, hat Insolvenz angemeldet. Das schwedische Unternehmen konnte sich nicht mit den Investoren auf ein Rettungspaket einigen und beantragte nun ein Insolvenzverfahren nach Chapter 11 in den USA, um seinen Geschäftsbetrieb fortzusetzen.

Laut Tom Johnstone, dem Interimsvorsitzenden von Northvolt, soll dieser Schritt die Mission des Unternehmens sichern, in Europa eine eigene industrielle Basis für die Batterieproduktion aufzubauen. Zu den bisherigen Investoren des Unternehmens gehören namhafte Größen wie Volkswagen, Goldman Sachs und BlackRock, die gemeinsam mit den Regierungen Deutschlands und Kanadas mehr als 15 Milliarden Dollar bereitgestellt hatten.

Trotz der bedeutenden finanziellen Mittel kämpfte Northvolt mit Produktionsproblemen in seiner einzigen Fabrik in Skellefteå, Schweden. Die Kapazität für die Batterieproduktion hätte 16 Gigawattstunden betragen sollen, jedoch lag die tatsächliche Produktion weit darunter. Zusätzlich machen ehemalige und aktuelle Mitarbeiter Missmanagement und übermäßige Abhängigkeit von chinesischer Technologie für die Schwierigkeiten verantwortlich. Ein folgenschwerer Unfall mit Todesfolge im letzten Jahr hat auch rechtliche Konsequenzen nach sich gezogen.

Im Rahmen des Insolvenzverfahrens erhält Northvolt Zugang zu 145 Millionen Dollar Bargeld und 100 Millionen Dollar neue Finanzierung durch den Lastwagenhersteller Scania. Die deutschen und kanadischen Aktivitäten des Unternehmens bleiben von der Insolvenz unberührt, da sie separat finanziert werden. Northvolt plant, in der ersten Jahreshälfte weitere Investoren an Bord zu holen, um neuen Kapitalbedarf zu decken.