Der schwedische Batteriehersteller Northvolt, bekannt als Vorzeigeprojekt der europäischen Green-Tech-Offensive, gerät weiter ins Trudeln. Diese Woche wurde bekannt, dass die Tochtergesellschaft Northvolt Ett Expansion Insolvenz beantragt hat. Die Tochtergesellschaft, die keine Mitarbeiter beschäftigt, war ursprünglich zur Unterstützung des Ausbaus der Produktionsstätte im subarktischen Bereich geplant, bevor das Vorhaben gestrichen wurde.
In einem Schreiben an die Zulieferer äußerten zwei Geschäftsführer ihr Bedauern über die drastische Maßnahme, die im Rahmen weitreichender Einschnitte des verlustreichen Unternehmens getroffen wurde. Northvolt sieht sich gezwungen, sein Geschäft einzuschränken, um einem finanziellen Kollaps vorzubeugen. Dabei richtet das Unternehmen seinen Fokus nun auf die bereits vorhandene erste Bauphase der Batterieproduktion in Skellefteå, Nordschweden.
Die ambitionierten Pläne, zukünftige Werke in Kanada, Deutschland und Schweden zu errichten, wurden vertagt. Währenddessen strebt Northvolt nach zusätzlichen Finanzierungsquellen, obwohl bereits 15 Milliarden US-Dollar eingesammelt wurden. Mit Einsparungen, Arbeitsplatzkürzungen und der Schließung von Forschungseinrichtungen versucht das Unternehmen, den Umschwung zu meistern.
Die Insolvenz von Northvolt Ett Expansion markiert jedoch nur einen Teil der Turbulenzen, die den Hauptsitz in Skellefteå betreffen. Die Produktionskapazität liegt dort bei 16 Gigawattstunden jährlich, doch bisher blieb die tatsächliche Produktion weit unter den Erwartungen. Rechtsstreitigkeiten und der Verlust eines Großauftrags von BMW verschärfen die Lage.
Trotz dieser Herausforderungen verfolgt Northvolt weiterhin das Ziel, bis 2026 profitabel zu werden. Doch die Zurückhaltung der Investoren und das klare Nein der schwedischen Regierung zu einer möglichen Rettung stellen gewichtige Hürden dar. Die kommenden Monate könnten entscheidend für die Zukunft des Unternehmens sein.