Norma, der renommierte Hersteller von Verbindungstechnik und Autozulieferer, versetzte am Freitag seine Aktionäre in Hochstimmung. Der geplante Verkauf seiner Wassermanagement-Sparte führte zu einem Kursanstieg der Aktien um beachtliche 23 Prozent, womit sie den höchsten Wert seit Anfang Oktober erreichten. Bis zuletzt notierten die Norma-Papiere noch mit einem Plus von 16 Prozent bei 13,76 Euro und führten damit den SDax deutlich an, während der Nebenwerteindex moderat zulegte.
Der strategische Fokuswechsel hin zur allgemeinen Industrie und Automobilzulieferung wird von Marktteilnehmern wohlwollend aufgenommen. Analysten lobten die Entscheidung überwiegend als potenziellen Wertschöpfer. So äußerte die Investmentbank Oddo BHF in einem Kommentar, dass diese Nachricht als "Big News" angesehen wird und hohe Erwartungen an den künftigen Wertzuwachs geknüpft sind. Die Institute stuften die Aktie auf "Outperform" hoch und erwarten in den nächsten zwölf Monaten eine überdurchschnittliche Entwicklung im Vergleich zu Branchenindizes.
Felix Kruse von Hauck Aufhäuser Investment Banking hob hervor, dass die Abspaltung nicht nur finanzielle Mittel freisetzen, sondern auch die Marktstellung in der Geschäftseinheit Industry Applications (IA) stärken könnte. Diese Schritte könnten helfen, die Kundenbindung zu verbessern und die Abhängigkeit von Großhändlern zu reduzieren. Analystin Yasmin Steilen von der Privatbank Berenberg war jedoch vorsichtiger und forderte eine durchdachte Reinvestitionsstrategie vom Management, da das Wassergeschäft bisher ein wesentlicher Wachstumsmotor gewesen sei.
Dank des Kursanstiegs zum Wochenabschluss erholte sich das technische Chartbild von Norma signifikant, da die Aktien die 50-Tage-Durchschnittslinie überwanden. Trotzdem liegt die Jahresbilanz der Norma-Aktie mit 14 Prozent im Minus, während der SDax lediglich um etwas über 3 Prozent eingebüßt hat.