Der deutsche Autozulieferer und Spezialist für Verbindungstechnik, Norma Group, hat angesichts einer herausfordernden Branchenentwicklung im Jahr 2024 sowohl einen Rückgang beim Umsatz als auch beim operativen Ergebnis verzeichnet. Diese Abschwächung wird auf die gedämpfte wirtschaftliche Entwicklung in der Automobilindustrie und dem Bausektor zurückgeführt, wie Vorstandschef Guido Grandi in einer aktuellen Mitteilung erläuterte. Trotz dieser Herausforderungen konnte das Unternehmen durch Effizienzmaßnahmen und gezielte Vertriebsinitiativen solide Resultate erzielen. Die Norma-Aktie im SDax verzeichnete einen Anstieg von 0,8 Prozent im frühen Handel und setzte so ihren Erholungskurs fort.
Der Gesamterlös der in Maintal ansässigen Firma sank nach vorläufigen Berechnungen im Vergleich zum Vorjahr um 5,5 Prozent auf knapp 1,16 Milliarden Euro. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) fiel um zwei Milliarden Euro, was einer Ebit-Marge von stabilen 8,0 Prozent entspricht – ein Ergebnis, das die Erwartungen der Analysten übertraf. Trotz eines Umsatzrückgangs in den Regionen Europa, Naher Osten und Afrika sowie Asien-Pazifik, verbesserte sich die Unternehmensprofitabilität im letzten Quartal 2024.
Im strategischen Ausblick plant die Norma Group, ihre globalen Aktivitäten im Wassermanagement zu veräußern, um sich stärker auf das margenstarke Industriegeschäft zu fokussieren. Das Unternehmen baut seit 2012 sein Standbein in der Be- und Entwässerungstechnik aus, mit Kunden aus der Landwirtschaft und dem Hochwasserschutz. Gleichzeitig strebt Norma an, seine Marktposition durch organisches Wachstum und strategische Zukäufe weiter zu stärken. Chef Grandi sieht in diesem Segment ein Margenpotenzial von 15 Prozent.
Die Reaktionen auf kürzlich verhängte Zölle von über 25 Prozent auf Stahlimporte in die USA behält der Konzern genau im Blick. Bereits 2018 führte eine ähnliche Zollpolitik zu Preisanstiegen aufgrund steigender Nachfrage nach amerikanischem Stahl. Norma stellt in den USA gefertigte Verbindungslösungen her und bezieht seine Rohmaterialien vorwiegend von lokalen Lieferanten. Die langfristigen Auswirkungen dieser Zölle bleiben abzuwarten, zumal die Region Amerika etwa 45 Prozent des Umsatzes ausmacht.
Für Ende März hat das Unternehmen die Veröffentlichung detaillierter Geschäftszahlen und den Ausblick für das laufende Jahr angekündigt.