Die Norma Group, ein Spezialist für Verbindungstechnik und Automobilzulieferung, plant eine strategische Neuausrichtung durch den Verkauf ihrer Wassermanagement-Sparte. Dies teilte das Unternehmen aus dem hessischen Maintal mit, nachdem der Aufsichtsrat am Donnerstag den entsprechenden Beschluss gefasst hatte. Mit der Abspaltung zielt Norma darauf ab, Ressourcen freizusetzen, um die Produktlinie Industry Applications sowie den Bereich Mobility & New Energy deutlich auszubauen. Diese strategische Entscheidung führte nachbörslich zu einem beeindruckenden Anstieg der Aktienkurse auf Tradegate um fast zehn Prozent, obwohl die Aktie im bisherigen Jahresverlauf einen Verlust von über 25 Prozent verzeichnete. Der Ausgang des noch in der Einleitungsphase befindlichen Verkaufsprozesses bleibt jedoch ungewiss. Norma generiert ein Viertel ihres Umsatzes durch das Wassermanagement und sieht in der Fokussierung auf die Industrie einen Hebel für profitables Wachstum. Laut Vorstandschef Guido Grandi soll das Wachstum sowohl organisch als auch durch gezielte Akquisitionen geschehen. Im Unternehmen verbleibende Bereiche profitieren von zahlreichen Synergien durch ähnliche Produktgruppen, die effizient in gemeinsamen Produktionsstätten gefertigt werden können. Die Produktpalette, die von Metallschellen über Rohrkupplungen bis hin zu Kunststoffsteckverbindern reicht, wird weiterhin zentrale Anwendungen in der Industrie und im Fahrzeugbau bedienen. Der Ausbau des Industriegeschäfts im Rahmen des "Step Up"-Programms, das Norma im Jahr 2023 gestartet hat, soll nun mit dem Verkauf des Wassergeschäfts vorangetrieben werden. Vor über einem Jahrzehnt hatte Norma durch strategische Zukäufe ein Standbein im Bereich der Be- und Entwässerungstechnik aufgebaut, dessen Fokus nun Kunden aus Landwirtschaft und weiteren Sektoren betraf. Mit einem Gesamtumsatz von 1,2 Milliarden Euro bleibt das Wassermanagement ein signifikantes Element der bisherigen Unternehmensstrategie.