20. Februar, 2025

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Norma Group im Abwärtstrend: Führungswechsel sorgt für Unsicherheit an der Börse

Norma Group im Abwärtstrend: Führungswechsel sorgt für Unsicherheit an der Börse

Die Aktien der Norma Group erlitten nach dem unerwarteten Rücktritt des CEO Guido Grandi einen markanten Rückgang. Im Xetra-Handel sanken die Papiere um 5,6 Prozent und notierten bei einem Kurs von 16 Euro. Zwischenzeitlich belief sich der Verlust sogar auf über 10 Prozent.

Guido Grandi entschied sich, aufgrund von strategischen Differenzen bezüglich der zukünftigen Ausrichtung des Unternehmens, sein Amt als Vorstandsvorsitzender und seine weiteren Positionen bis zum 17. Februar 2025 niederzulegen. Um den Übergang zu gewährleisten, wird der bisherige Aufsichtsratsvorsitzende Mark Wilhelms vorübergehend die Führung des Autozulieferers und Verbindungstechnikspezialisten übernehmen.

Analyst Klaus Ringel von Oddo BHF bezeichnete den plötzlichen Ausstieg von Grandi als große negative Überraschung. Besonders angesichts der aktuellen strategischen Umstrukturierung des Unternehmens verschärft die Führungsvakanz die Herausforderungen, insbesondere im Hinblick auf den geplanten Verkauf der Sparte Water Management, der nun unter Unsicherheit leidet.

Thorsten Reigber von der DZ Bank äußerte Bedenken, dass es in der aktuellen Lage schwierig sei, einen neuen CEO für das Unternehmen zu gewinnen. Die starken Einflussnahmen von aktivistischen Investoren, wie Teleios Capital Partners und Spice Two Investments, die gemeinsam 26 Prozent der Anteile halten, könnten potenzielle Kandidaten abschrecken. Die mittelfristige Strategie steht bereits fest, sodass ein neuer Chef wenig Gestaltungsfreiheit hätte. Reigber erinnerte daran, dass auch bei Grandi die CEO-Suche bereits einen langwierigen Prozess darstellte.

Mit den jüngsten Kursverlusten droht die Aktie der Norma Group aus ihrem seit Ende des letzten Jahres begonnenen Aufwärtstrend auszubrechen. Diese Entwicklung könnte die charttechnische Situation weiter verschlechtern, obwohl die Aktien sich zeitweise wieder über die 200-Tage-Durchschnittslinie von 15,73 Euro erholen konnten.