Die Zukunft des Batterieherstellers Northvolt steht nach einem Insolvenzantrag in Schweden auf der Kippe. Das Unternehmen hat mit finanziellen Herausforderungen zu kämpfen, die eine Fortführung der Geschäfte in Schweden in ihrer bisherigen Form unmöglich machen. Die Krise wirft besonders auf die geplante Batteriefabrik in Schleswig-Holstein ein unsicheres Licht.
Trotz des Insolvenzantrags will Northvolt die Bauarbeiten an der Fabrik nahe Heide vorerst fortsetzen. Ein durch das Gericht bestellter Insolvenzverwalter wird zukünftige Entscheidungen begleiten, während Northvolt den Treuhänder Mikael Kubu vorgeschlagen hat. Dies sorgt bei den Mitarbeitern in Norddeutschland und bei den 5.000 Beschäftigten in Schweden für große Sorgen um ihre Arbeitsplätze.
Northvolt war einst als Hoffnungsträger der europäischen E-Auto-Industrie gefeiert worden. Doch die Kombination aus gestiegenen Kapitalkosten, geopolitischer Instabilität und Lieferkettenproblemen fügte dem Konzern erhebliche finanzielle Schäden zu. Ein Rückzug von milliardenschweren Aufträgen durch BMW und andere Herausforderungen führten zur aktuellen Situation.
Die Insolvenz wirft auch Schatten auf die Investitionen der EU und Deutschlands in die Fabrik in Schleswig-Holstein. Die EU-Kommission hat Fördermittel in Höhe von knapp einer Milliarde Euro genehmigt, während Bund und Land Schleswig-Holstein den Bau zusätzlich finanzieren wollten. Bereits erhaltene Unterstützung von 600 Millionen Euro durch die KfW steht ebenfalls auf dem Spiel und könnte bei einer Überschuldung zu finanziellen Belastungen führen.