Die traditionsreiche Kaufhauskette Nordstrom verkündet nach 53 Jahren als börsennotiertes Unternehmen ihren Rückzug von der öffentlichen Börse. Am Montag fiel der Aktienkurs leicht, nachdem bekannt wurde, dass das Unternehmen in einem reinen Bar-Deal im Wert von 6,25 Milliarden US-Dollar aufgekauft wird. Diese Transaktion, unterstützt durch die Nordstrom-Familie und den mexikanischen Einzelhändler El Puerto de Liverpool, soll im ersten Halbjahr 2025 abgeschlossen werden, vorausgesetzt, die Regulierungsbehörden stimmen zu.
"Dieser Tag markiert ein spannendes neues Kapitel für unser Unternehmen," erklärte CEO Erik Nordstrom in einer Stellungnahme und äußerte Vorfreude auf die zukünftige Zusammenarbeit mit den Teams, um Nordstrom nachhaltig zu stärken.
Die Entscheidung, privat zu gehen, erfolgt inmitten wachsender Herausforderungen durch Einzelhandelsgiganten wie Amazon und Walmart, die zunehmend Marktanteile erobern. Bereits im April hatten Erik und Pete Nordstrom, CEO und Präsident der Firma, Gespräche aufgenommen, um den Wert für Aktionäre durch einen Rückzug von der Börse zu maximieren. Schon seit einigen Jahren wird über dieses Vorhaben spekuliert.
Ein erster Versuch, 2018 privat zu gehen, scheiterte trotz eines eigens dafür eingerichteten Sonderausschusses. Erst in diesem April entstand neuer Ernst in der Familienunternehmung, und im September wurde ein Bar-Angebot über 3,8 Milliarden Dollar unterbreitet.
Nordstrom, 1901 als Schuhgeschäft gegründet, baute über ein Jahrhundert hinweg seinen Ruf als Anlaufstelle für gehobenes Shopping auf. Doch in den letzten Jahren kämpfte das Unternehmen mit sinkenden Umsätzen und veränderten Konsumgewohnheiten. So verzeichnete die Discountabteilung Rack Anfang dieses Jahres einen Umsatzsprung von 14,6 %, da Verbraucher zunehmend günstigere Optionen suchten.
Mit dem Rückzug von der Börse endet für Nordstrom eine Ära, während gleichzeitig ein neuer Abschnitt beginnt, der die Marke in einem hart umkämpften Einzelhandelsmarkt sichern soll. Unternehmensberatungen wie Morgan Stanley und J.P. Morgan standen den beteiligten Parteien als Finanzberater zur Seite.