Die traditionsreiche Nordstrom-Familie, welche das 123-jährige Warenhausunternehmen führt, kündigte am Mittwoch an, das Unternehmen für 3,8 Milliarden US-Dollar von der Börse nehmen zu wollen. Das in Seattle gegründete Unternehmen wird mittlerweile in vierter Generation von den Nordstroms geleitet.
Vor etwas mehr als einer Woche hatte Nordstrom starke Zahlen für das zweite Quartal veröffentlicht, wodurch die Aktien in diesem Jahr bereits um etwa 25 Prozent gestiegen sind. Dennoch verzeichnete das Unternehmen in den vergangenen fünf Jahren einen Rückgang der Aktien um etwa 27 Prozent. Im März prognostizierte Nordstrom schwache Umsätze für 2024, hob jedoch in seinem jüngsten Quartalsbericht die Jahresprognose leicht an.
Wie viele Einzelhändler kämpft auch Nordstrom mit den sich wandelnden wirtschaftlichen Bedingungen. Während der frühen Pandemiejahre war das Konsumverhalten stark, aber die aktuell anhaltend hohe Inflation hat ihre Spuren hinterlassen. Kunden geben weniger für Produkte wie Kleider und Handtaschen aus, was viele Kaufhäuser in Bedrängnis bringt. Macy's, die größte Kaufhauskette in den USA, kündigte im Februar an, in den nächsten drei Jahren etwa 150 Filialen schließen zu wollen.
Eine Investorengruppe unter der Führung von Erik Nordstrom, dem CEO des Unternehmens, und seinem Bruder Pete, dem Vizepräsidenten, leitet den Aufkaufversuch für Nordstrom zu einem Preis von 23 US-Dollar pro Aktie. Dieses Angebot liegt weniger als ein Prozent über dem Schlusskurs vom Dienstag, dem Tag vor der Veröffentlichung des Kaufangebots.
„Das Fehlen einer echten Prämie würde das Angebot unter normalen Umständen unattraktiv machen“, erklärte Neil Saunders, Geschäftsführer der Beratungsfirma GlobalData Retail. Er fügte jedoch hinzu, dass die Situation bei einem familiengeführten Unternehmen wie Nordstrom anders sein könnte.