18. Dezember, 2024

Wirtschaft

Nordsee-Gasprojekt von One-Dyas verzögert sich wegen laufendem Genehmigungsverfahren

Nordsee-Gasprojekt von One-Dyas verzögert sich wegen laufendem Genehmigungsverfahren

Der Energiekonzern One-Dyas muss seine Pläne, noch in diesem Jahr mit der Gasförderung in der Nordsee zu starten, aufgeben. Ein laufendes Genehmigungsverfahren für ein essenzielles Stromkabel zur Energieversorgung der Förderplattform führt zu Verzögerungen. Dieses Kabel soll die Plattform mit Strom aus dem Offshore-Windpark Riffgat versorgen und nahezu emissionsfreie Produktion ermöglichen. Ziel ist es nun, das erste Gas noch im Winter aus der Nordsee zu fördern.

Die verschobene Inbetriebnahme der Gasproduktion könnte zu einer verstärkten Abhängigkeit von Gasimporten aus Nicht-EU-Ländern führen. One-Dyas hatte betont, dass sowohl Deutschland als auch die Niederlande auf dieses Gas angewiesen sind, insbesondere in der bevorstehenden Winterperiode. Laut Angaben der Bundesnetzagentur sind die deutschen Gasspeicher derzeit etwa zu 84 Prozent gefüllt.

Der Plan, das Kabel, das auch Gegenstand eines Rechtsstreits ist, zu verlegen, ist aktuell durch ein Urteil des Verwaltungsgerichts Oldenburg blockiert. Das Gericht hatte im August entschieden, dass eine umfassendere Prüfung zu Kompensationsmaßnahmen erforderlich sei. Umweltorganisationen argumentieren, das Kabel beschädige schützenswerte Unterwasserbiotope.

Während sich die Genehmigungsverfahren hinausziehen, plant One-Dyas einen Gasgenerator als temporäre Maßnahme. Dieser soll die Energieversorgung der Plattform sicherstellen, bis der Zugang zu erneuerbarem Strom möglich ist. Zugleich wurde die Plattform in der Nordsee bereits installiert, und die entsprechenden Bohrungen und Pipelines sind nahezu fertiggestellt.

Neben der nationalen Genehmigung ist jedoch auch ein bilaterales Abkommen zwischen Deutschland und den Niederlanden erforderlich. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck zeigt sich vorerst abwartend gegenüber einer Unterzeichnung, während bereits rechtliche Schritte gegen die Genehmigung angekündigt wurden.