19. September, 2024

Politik

Nordrhein-Westfalens Premier Wüst unterstützt Merz in der K-Frage

Nordrhein-Westfalens Premier Wüst unterstützt Merz in der K-Frage

Friedrich Merz, der Vorsitzende der CDU, hat in der Diskussion um die Kanzlerkandidatur der Union einen einflussreichen Unterstützer gewonnen. Hendrik Wüst, Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen und Vorsitzender des mitgliederstärksten CDU-Landesverbands, erklärte, derzeit nicht für eine Kanzlerkandidatur zur Verfügung zu stehen und sprach sich klar für Merz aus. Damit verbleibt das Rennen um die Kandidatur in den Händen von Merz und dem CSU-Vorsitzenden Markus Söder. Merz, der das Erstzugriffsrecht besitzt, hat sich bislang nicht zu seiner Kandidatur geäußert.

Söder hingegen zeigt sich weniger zurückhaltend. Bereits beim Gillamoos-Volksfest nach den Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen machte er seine Ambitionen deutlich: "Für mich ist Ministerpräsident das schönste Amt. Aber ich würde mich nicht drücken, Verantwortung für unser Land zu übernehmen."

Der Zeitpunkt und das Verfahren der Entscheidung bleiben unklar. Merz hatte bislang immer vom "Spätsommer" gesprochen, doch dieser ist meteorologisch bereits vorüber. CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann spricht nun vom "Frühherbst". Die Entscheidung wird voraussichtlich schnell nach der Brandenburg-Wahl fallen, auch wenn die Landesvorsitzenden der CDU noch eingebunden werden sollen.

Wüst nutzte jüngst ein Vorstandstreffen der NRW-CDU, um seine Unterstützung für Merz zu bekräftigen. Er betonte die Bedeutung einer starken und einigen Union im Bund, um die Ampelkoalition abzulösen. "Deswegen habe ich heute dem Landesvorstand der CDU Nordrhein-Westfalen mitgeteilt, dass ich aktuell und unter den gegebenen Umständen für die Kanzlerkandidatur der Union bei der Bundestagswahl 2025 nicht zur Verfügung stehe," sagte Wüst.

In seiner Rede ging Wüst auch auf die jüngsten politischen Entwicklungen ein und kritisierte die Bundesregierung scharf. Er plädierte für die Ablösung der "schlechtesten Bundesregierung in seiner 75-jährigen Geschichte" und betonte die Notwendigkeit, politische Lösungen zu finden. Obwohl er immer wieder als möglicher Kanzlerkandidat gehandelt wurde, legte Wüst nun den Fokus auf die Geschlossenheit der Union.

Die Bedeutung der Einheit zeigte sich auch in den Umfragewerten: Im ZDF-Politbarometer stimmten 29 Prozent für Söder, 23 Prozent für Merz und nur 20 Prozent für Wüst. Zum Schluss betonte Wüst, dass die Lehre aus dem Bundestagswahlkampf 2021 die Notwendigkeit der Geschlossenheit sei, um die Union zur alten Stärke zurückzuführen.