Russische Truppenbewegungen im Ukraine-Konflikt sind keine Überraschung mehr, doch die Nachricht über nordkoreanische Soldaten auf russischem Boden hebt das Geschehen auf eine neue Ebene.
Laut dem ukrainischen Militärgeheimdienst sind Einheiten der nordkoreanischen Armee in der an die Ukraine grenzenden Region Kursk angekommen.
Der Kreml selbst hält sich zu den Details der Verlegung bedeckt – in einer öffentlichen Äußerung bestätigte Präsident Putin lediglich die „strategische Partnerschaft“ mit Nordkorea und verwies auf eine im Abkommen verankerte militärische Zusammenarbeit.
Ein neuer Akteur an der Front?
Erstmals erhoben wurde die Behauptung von der ukrainischen Seite:
„Die ersten Einheiten der nordkoreanischen Armee, die auf Übungsplätzen im Osten Russlands trainiert wurden, sind bereits im Kampfgebiet eingetroffen,“ so die Erklärung des ukrainischen Geheimdienstes am Donnerstag.
Die Region Kursk, direkt an der Grenze zur Ukraine gelegen, ist strategisch sensibel – und die Präsenz nordkoreanischer Truppen, so sie bestätigt ist, wirft Fragen auf. Welche Rolle sollen sie spielen? Werden sie die russischen Einheiten an der Grenze zur Ukraine unterstützen, vielleicht sogar selbst in den Konflikt eingreifen?
Geheimdienstbestätigungen und internationale Reaktionen
Die Nachricht von den Verlegungen ließ auch die USA und die NATO reagieren, die nach eigenen Aussagen Hinweise auf die nordkoreanischen Truppenbewegungen haben.
Die USA und Südkorea beobachten Nordkoreas diplomatische und militärische Aktivitäten in Russland seit längerem aufmerksam. Nach Angaben südkoreanischer Geheimdienste könnten bis zu 12.000 nordkoreanische Soldaten an die russisch-ukrainische Front verlegt werden.
Offiziell soll die nordkoreanische Armee in Ostrussland trainieren, doch es bleibt unklar, wie lange sie sich dort aufhalten oder in welche Einsätze sie verwickelt werden könnten.
Putin äußert sich – ohne Details
Präsident Putin, angesprochen auf Satellitenbilder, die nordkoreanische Truppenverlegungen zeigen sollen, blieb ausweichend.
Auf die konkreten Verlegungen ging er nicht ein, sondern verwies lediglich auf die bestehende strategische Partnerschaft und die Option auf „gegenseitige militärische Hilfe“. Was und wie im Rahmen des Vertrags entschieden werde, liege bei Russland und Nordkorea allein, sagte Putin.
„Die Aufnahmen sind eine ernste Angelegenheit. Wenn es Bilder gibt, dann bedeutet das, dass sie etwas widerspiegeln,“ so der Kremlchef vage.
Was diese „ernste Angelegenheit“ jedoch konkret bedeutet, ließ Putin offen.
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