In einem ungewöhnlichen Schritt hat Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un den Kontrollraum einer Urananreicherungsanlage besichtigt. Wie die staatliche Nachrichtenagentur KCNA berichtet, ließ sich Kim umfassend über die Produktion von waffenfähigem Kernmaterial informieren und präsentierte dabei einen langfristigen Plan zur Steigerung der Produktionskapazitäten.
Details zum Zeitpunkt und Standort des Besuchs wurden von KCNA nicht genannt. Allerdings gab die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap an, dass Nordkorea erstmals konkrete Informationen über seine Urananreicherungsanlage öffentlich bekanntgegeben habe.
Erst kürzlich hatte Kim Jong Un angekündigt, das Arsenal an nuklearen Waffen "exponentiell" erweitern zu wollen. Dies geschah vor dem Hintergrund, dass er "feindlichen" Kräften vorwarf, Nordkorea mit Atomwaffen angreifen zu wollen, ohne jedoch konkrete Länder zu benennen.
Das Stockholmer Friedensforschungsinstitut Sipri schätzt, dass Nordkorea derzeit über etwa 50 atomare Sprengköpfe verfügt, wobei die genaue Zahl unklar bleibt. Aufgrund seines Atomprogramms steht das Land unter umfassenden UN-Sanktionen und Einfuhrverboten. Der letzte dokumentierte Atomtest fand im Jahr 2017 statt.
Die Lage auf der koreanischen Halbinsel hat sich zuletzt erheblich zugespitzt. Nordkorea intensivierte in den vergangenen zwei Jahren seine Raketentests und verschärfte die rhetorische Auseinandersetzung mit den USA und Südkorea. Gleichzeitig nimmt die militärische Kooperation mit Russland zu.