07. September, 2024

Politik

Nordkorea schickt Müllballon auf Gelände des südkoreanischen Präsidentenamtes

Nordkorea schickt Müllballon auf Gelände des südkoreanischen Präsidentenamtes

Eine ungewöhnliche Aktion aus Nordkorea sorgt in Südkorea für Aufsehen: Ein mit Abfall gefüllter Ballon ist auf dem Gelände des Präsidentenamtes in Seoul gelandet. Nach Angaben des südkoreanischen Generalstabs, die über die Nachrichtenagentur Yonhap verbreitet wurden, geht von dem Ballon jedoch keine chemische, biologische oder radiologische Gefahr aus.

Diese Aktion ist Teil einer Serie von Ballonstarts, bei denen Nordkorea bereits mehr als 3.000 Ballons, gefüllt mit Abfall und teils auch Gülle, nach Südkorea geschickt hat. Alleine am letzten Sonntag waren es 500 Ballons, die die Grenze Richtung Süden überquerten. Die südkoreanische Bevölkerung ist dazu aufgerufen, heruntergekommene Ballons nicht zu berühren und sie umgehend der Polizei oder dem Militär zu melden.

Die Ballonaktionen reihen sich in eine Serie von psychologischen Kriegsführungsmaßnahmen ein, die zwischen den beiden koreanischen Staaten seit Monaten intensiviert wurden. Erst kürzlich nahm die südkoreanische Regierung erneut Lautsprecheranlagen an der Grenze in Betrieb, um nordkoreanisches Territorium mit politischen Botschaften und südkoreanischer Popmusik zu beschallen. Diese Maßnahmen stoßen in Nordkorea naturgemäß auf heftige Ablehnung und werden als schwerwiegende Provokationen aufgefasst.

Nach einer kurzen Phase der Deeskalation hat der Konflikt auf der koreanischen Halbinsel in jüngster Vergangenheit wieder an Intensität gewonnen. Seit Anfang 2022 testet Nordkorea vermehrt atomwaffenfähige Raketen und andere Waffen, während Südkorea und die USA ihre Militärkooperation weiter ausgebaut haben.