Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat in einer Rede vor dem Parlament überraschende Vorwürfe gegen Nordkorea erhoben. Nach seinen Angaben unterstützt das isolierte asiatische Land Russland aktiv im Krieg gegen die Ukraine. Die ukrainischen Geheimdienste hätten, so Selenskyj, sowohl den Transfer von Waffen als auch von Arbeitskräften aus Nordkorea nach Russland registriert.
Diese nordkoreanischen Arbeiter, sagte Selenskyj, sollen in russischen Fabriken die russischen Männer ersetzen, die im Krieg gefallen sind. Darüber hinaus handelt es sich wohl auch um Personal für die russische Armee. Selenskyj sieht darin eine faktische Beteiligung eines zweiten Staates an dem Konflikt auf der Seite Russlands.
Während der Kreml die Vorwürfe vehement als "Fake News" zurückweist, erklärte ein Sprecher des Weißen Hauses, dass eine Beteiligung nordkoreanischer Truppen am Ukraine-Krieg, sofern sie sich bestätige, die Verteidigungsbeziehungen zwischen Nordkorea und Russland erheblich vertiefen würde.
Indessen behaupten die USA, dass Nordkorea bereits ballistische Raketen und Munition an Russland geliefert habe. Moskau und Pjöngjang leugnen solche Waffenlieferungen, haben jedoch angekündigt, ihre militärische Zusammenarbeit zu intensivieren, was möglicherweise auch gemeinsame Manöver beinhalten könnte. General Charles Flynn, US-Kommandeur im Indo-Pazifik-Raum, betonte in Washington, dass Nordkoreas Beteiligung am Konflikt Pjöngjang die Möglichkeit geben würde, direktes Feedback zu seinen Waffensystemen zu erhalten, was bisher nicht möglich war.