Der schwedische Batteriezellenhersteller Northvolt steht finanziell mit dem Rücken zur Wand, nachdem ein geplanter Finanzierungspakt in Höhe von 300 Millionen US-Dollar gescheitert ist. Inmitten schwindender Bargeldreserven sucht das Unternehmen nun händeringend nach alternativen Finanzierungsquellen. Unzufriedenheit herrscht bei einigen Investoren angesichts der zurückhaltenden Bestellung neuer Batteriezellen durch Hauptaktionär Volkswagen AG und deren Marken, die bisherige Verträge mit Northvolt haben. Insbesondere in den nächsten Tagen muss über die Finanzierung entschieden werden, um drastische Schritte wie etwa eine insolvenzähnliche Umstrukturierung analog zum US Chapter 11-Verfahren zu vermeiden. Die Gespräche über eine Zwischenfinanzierung laufen auf Hochtouren. Dafür müssen jedoch Kreditgeber ihre bestehenden Kreditvereinbarungen ändern und verlängern. Northvolt betont, dass derzeit viele Optionen geprüft werden und Ergebnisse zeitnah kommuniziert werden sollen. Auch seitens Volkswagen schweigt man zu den laufenden Verhandlungen. Die kommenden Tage sind für Northvolt entscheidend. Manche Investoren hoffen auf einen rettenden Eingriff von Volkswagen, doch der Automobilriese, der mitten in den Verhandlungen zur Umstrukturierung seiner eigenen Marken ist, zeigt nur geringes Interesse, Northvolt zu priorisieren. Scania, die schwedische Lkw-Marke von Volkswagen und Northvolts größter Kunde, zögert ebenfalls, weitere Zellaufträge zu platzieren, obwohl bisher keine Bestellungen storniert wurden. Der potenzielle Kostenfaktor durch Änderungen in den Auftragserteilungen für Northvolt-Zellen gegenüber den Eigenproduktionen von Volkswagen erschwert die Einigung zusätzlich.