01. November, 2024

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Nomura unter Druck: Skandale könnten Wendepunkt gefährden

Nomura unter Druck: Skandale könnten Wendepunkt gefährden

Nomura Holdings, Japans größter Broker, steht aktuell vor einer ernsthaften Herausforderung. Skandale drohen, die gerade erst beginnende Erholung des Unternehmens zu beeinträchtigen. In einer bemerkenswerten Woche für die japanische Finanzlandschaft stimmten CEO Kentaro Okuda und das Führungsteam zu, auf einen Teil ihrer Vergütung zu verzichten, nachdem bekannt wurde, dass ein Mitarbeiter des Unternehmens den Anleihemarkt manipuliert hatte. Diese Enthüllungen führten dazu, dass mehrere Unternehmen den Handel mit Nomura einstellten. Doch damit nicht genug: Kurz darauf verhaftete die Polizei einen ehemaligen Nomura-Mitarbeiter wegen Verdachts auf Raub und versuchten Mord an älteren Kunden.

Die Abfolge der Negativschlagzeilen könnte die anstehenden Finanzresultate überschatten. Am Freitag wird erwartet, dass Nomura das dritte Mal in Folge eine Gewinnsteigerung im Vergleich zum Vorjahr meldet. Okudas Renovierungsplan scheint Früchte zu tragen und markiert die längste Wachstumsphase des Unternehmens in fast zehn Jahren. Allerdings warnen Analysten, dass das Ansehen des Unternehmens leidet. "Es hängt alles von der Stimmung ab", betont Hideyasu Ban, Analyst bei Bloomberg Intelligence. Nomura müsse die Bedenken der Kunden zerstreuen.

Die aktuellen Skandale reihen sich in eine Serie von Fehlschlägen ein, darunter frühere Datenlecks und hohe Verluste durch den Zusammenbruch von Archegos Capital Management. Die Aktien von Nomura starteten am Freitag schwächer an der Tokioter Börse und fielen um bis zu 2,7 %, während der Topix-Index um 1,7 % zurückging.

Seit über vier Jahren arbeitet Okuda daran, Nomura nach vorne zu bringen. Seine Vision ist klar: eine Verdopplung des Vorsteuergewinns bis 2031. Diese Pläne stehen nun erneut auf dem Prüfstand, nachdem Japan die Rückkehr als Wachstumsmarkt erlebt. Die japanische Finanzaufsicht FSA enthüllte, dass ein Nomura-Mitarbeiter im Anleihefuturesmarkt irreführende Aufträge platziert hatte, um Gewinn zu erzielen - aus einem aktiven Handel wurde durch geschicktes "Layering" das Gegenteil.

Mit einer Strafe von 21,8 Millionen Yen (144.000 US-Dollar) wurde das Unternehmen zur Verantwortung gezogen, während es gleichzeitig darum kämpft, Vertrauen zurückzugewinnen und verlorene Kunden zurückzugewinnen.