28. November, 2024

Reichtum

Nomura auf Expansionskurs: Neuer Fokus auf Vermögensverwaltung und Alternative Investments

Nomura auf Expansionskurs: Neuer Fokus auf Vermögensverwaltung und Alternative Investments

Die japanische Investmentbank und das größte Brokerage des Landes, Nomura, hat ihre globalen Akquisitionspläne deutlich gemacht. Der Vorstandsvorsitzende Kentaro Okuda erklärte, dass die Bank einen strategischen Wandel hin zur Vermögensverwaltung vollzieht und dabei eine beratungsorientierte Herangehensweise anstrebt.

Okuda plant, Nomuras Kapazität im globalen Asset Management auszubauen und den Einstieg in Private-Equity- und Private-Credit-Märkte zu stärken. Besonders im Blick hat er dabei die Akquisition von Vermögensverwaltern außerhalb Japans mit starken Kompetenzen in alternativen Anlagen. Ein weiteres Ziel sind Beratungsunternehmen außerhalb Japans.

Seit Okudas Amtsantritt als CEO im Jahr 2020 verfolgt er das Ziel, die Kosten zu senken und die Abhängigkeit Nomuras von volatilen Einnahmenquellen im Investmentbanking zu reduzieren. Allerdings musste er anfangs die Nachwirkungen des Zusammenbruchs von Bill Hwangs Archegos Capital im Jahr 2021 bewältigen, der Nomura einen Verlust von 2,9 Milliarden US-Dollar einbrachte.

Die Bank möchte nun vom erwarteten Vermögenstransfer in japanischen Haushalten profitieren. Die Zentralbankpolitik und die Rückkehr einer stabilen Inflation dürften dazu führen, dass viele Japaner ihre Sparstrategien überdenken und den Anteil ihrer Finanzwerte in alternative Anlagen erhöhen werden.

Große Private-Equity-Firmen wie Blackstone und Carlyle intensivieren bereits ihre Bemühungen, japanische Investoren zu gewinnen, und bereiten sich darauf vor, institutionelle Gelder wie die des Japanischen Government Pension Investment Fund stärker in alternative Anlagen zu lenken.

Analysten von Morgan Stanley MUFG haben im Mai einen Bericht veröffentlicht, in dem sie einen "bewussten Wandel" in der japanischen Vermögens- und Asset-Management-Industrie prognostizieren. Diese Entwicklung bietet japanischen Banken und ihren Konkurrenten milliardenschwere Einnahmechancen.

Nomura hat seine einst aggressive Einzelhandels-Brokerage-Sektion in "Wealth Management" umbenannt, um die Verlagerung hin zu wertschöpfenderen Dienstleistungen, einschließlich Anlageberatung, zu betonen. Okuda betont, dass es dabei vor allem um den Wechsel hin zu einer Beratermentalität gehe.

Um das wohlhabende Klientel besser zu bedienen, wird Nomura auf Allianzen mit regionalen japanischen Banken setzen, die bereits 2019 etabliert wurden. Okuda erkennt, dass die Konkurrenz im Bereich Vermögensverwaltung von japanischen Megabanken wie MUFG, SMBC Group und Mizuho sowie internationalen Gruppen wie UBS stetig zunimmt.

Obwohl Okuda sich weniger Wettbewerb wünscht, ist ihm bewusst, dass sowohl heimische als auch ausländische Player weiterhin in den Markt drängen werden.