Der finnische Netzwerkausrüster Nokia musste im dritten Quartal einen Umsatzrückgang von 8% im Vergleich zum Vorjahr hinnehmen, was in absoluten Zahlen einem Wert von 4,33 Milliarden Euro entspricht. Analysten hatten mit einem Umsatz von 5,34 Milliarden Euro gerechnet, was die Märkte nicht zufriedenstellte und einen Aktienkursrückgang zur Folge hatte. Im Detail zeichnen sich die Herausforderungen insbesondere im indischen Markt ab, während das Unternehmen von einem Anstieg des Nettogewinns auf 175 Millionen Euro profitierte. Dies stellt eine Steigerung gegenüber den 133 Millionen Euro im Vorjahr dar. Auch der vergleichbare Nettogewinn stieg auf 358 Millionen Euro. Was die einzelnen Segmente betrifft, verzeichneten die Verkäufe im Bereich der Netzwerkinfrastruktur ein leichtes Plus von 1%, wohingegen der Bereich Cloud- und Netzwerkdienste um 4% zurückging. Hierbei spielten Unternehmensverkäufe eine Rolle. Ein beachtlicher Anstieg von 35% wurde im Bereich Nokia Tech durch neue Lizenzverträge mit den Smartphone-Herstellern Oppo und Vivo erzielt. Die Margenentwicklung zeigt sich positiv: Die Bruttomarge legte um 500 Basispunkte auf 45,2% zu, während die operative Marge auf 5,7% stieg. Die fortlaufende Kostenkontrolle hat wesentlich zum Anstieg der Vergleichsmarge auf 10,5% beigetragen. CEO Pekka Lundmark blickt optimistisch auf das vierte Quartal, erwartet aber in den USA einen zurückhaltenderen Markt nach dem Verlust von Verträgen mit Verizon und AT&T. Der Fokus wird vermehrt auf den Bereichen Rechenzentren und Verteidigung liegen, um zukünftiges Wachstum sicherzustellen. Insgesamt plant Nokia für das kommende Geschäftsjahr weiterhin eine vergleichbare operative Gewinnspanne von 2,3 Milliarden bis 2,9 Milliarden Euro. Die Aussichten für die verschiedenen Geschäftsbereiche variieren, mit erwarteten Rückgängen insbesondere in den mobilen Netzwerken und den Cloud- und Netzwerkdiensten.
Wirtschaft
Nokia in der Herausforderung: Umsatzrückgang und positive Signale
