Die Arbeitnehmer im Nissan-Werk in Sunderland blicken einer unsicheren Zukunft entgegen, nachdem der japanische Automobilriese bekannt gab, seine Produktion weltweit zurückzufahren und 9.000 Stellen abzubauen. Die Bekanntmachung erfolgte, nachdem Nissan seine Prognose für den operativen Gewinn drastisch von 500 Milliarden Yen (etwa 2,5 Milliarden Pfund) auf 150 Milliarden Yen gesenkt hatte. Um den finanziellen Herausforderungen zu begegnen, kündigte Nissan an, keine Dividenden auszuschütten und stattdessen finanzielle Disziplin zu wahren, um ein schlankeres und widerstandsfähigeres Unternehmen zu schaffen, das sich schnell an Marktveränderungen anpassen kann. Im Zuge dessen sollen die Produktionskapazitäten um 20 Prozent verringert und 9.000 Arbeitsplätze abgebaut werden, was etwa sieben Prozent der weltweiten Belegschaft entspricht. Nissans CEO, Makoto Uchida, verzichtet freiwillig auf die Hälfte seines monatlichen Gehalts, um seinen Beitrag zum Umbau zu leisten. Das Unternehmen beschäftigt rund 6.000 Mitarbeiter in Großbritannien, wo Modelle wie der Qashqai und Juke SUV sowie das Elektroauto Leaf gefertigt werden. Die genauen Auswirkungen der Kürzungen auf das britische Geschäft bleiben jedoch unklar. Makoto Uchida betonte, dass diese Maßnahmen nicht die Absicht einer Geschäftsschrumpfung signalisieren. Vielmehr strebe Nissan eine schlankere und widerstandsfähigere Struktur an, um rasch und flexibel auf Veränderungen im Geschäftsumfeld reagieren zu können. Ziel sei es, die Wettbewerbsfähigkeit der Produkte zu steigern und Nissan wieder auf einen Wachstumspfad zu führen. Die dramatischen Schritte erfolgen in einem schwierigen Umfeld für japanische Automobilhersteller in China, einem ehemals wichtigen Markt. Hier kämpfen ausländische Marken zunehmend gegen die kostengünstigen und technologisch fortschrittlichen Elektrofahrzeuge von heimischen Herstellern wie BYD, der inzwischen die weltweite Marktführerschaft bei Elektro- und Plug-in-Hybriden übernommen hat. Chinesische Wettbewerber drängen nun auch in neue Märkte und stellen damit eine große Herausforderung für die einst dominierenden japanischen Marken dar. Auch europäische Automobilhersteller wie Volkswagen, BMW und Mercedes warnten zuletzt vor rückläufigen Verkäufen in China.