Nach enttäuschenden Quartalsergebnissen hat Nissan umfassende Maßnahmen zur Kostensenkung angekündigt, die einen signifikanten Personalabbau zur Folge haben werden. Der japanische Automobilhersteller plant, seine fixen Kosten um 300 Milliarden Yen und die variablen Kosten um 100 Milliarden Yen zu reduzieren, um den freien Cashflow zu sichern.
Im Rahmen dieser Sparmaßnahmen wird Nissan die globale Produktionskapazität um 20 Prozent senken und weltweit rund 9.000 Stellen abbauen. Von den insgesamt etwa 133.000 Beschäftigten bleibt jedoch unklar, welche Standorte von den Kürzungen besonders betroffen sein werden.
Kostensenkungen sollen durch eine Verschlankung in den Bereichen Vertrieb, Verwaltung und Gemeinkosten sowie durch eine Optimierung der Investitionen in Forschung und Entwicklung erreicht werden. Ein gezielter Ausbau der Produktion von neuen Energiefahrzeugen in China sowie Plug-in-Hybrid- und e-POWER-Modellen in den USA soll zudem die Effizienzsteigerung der Modelle fördern.
Analysten betonen, dass Nissan von einem Anstieg der Nachfrage nach Hybridfahrzeugen, vor allem in den USA, überrascht wurde. Um die Entwicklungszeiten neuer Fahrzeuge auf 30 Monate zu verkürzen, strebt das Unternehmen eine intensivere Zusammenarbeit mit der Renault Group, Mitsubishi Motors und Honda Motor an.
Zur Straffung der Entscheidungsprozesse wird Nissan zum 1. Dezember einen Chief Performance Officer einsetzen, der für Umsatz und Gewinn des Unternehmens verantwortlich zeichnet. Nissan-Präsident und CEO Makoto Uchida betont, dass die Restrukturierung nicht als Schrumpfkurs missverstanden werden solle: "Nissan wird seine Geschäftsstruktur anpassen, um flexibler auf Marktentwicklungen zu reagieren und die Wettbewerbsfähigkeit seiner Produkte zu steigern."
Nissans jüngste finanzielle Performance bleibt deutlich hinter den Erwartungen der Analysten zurück. Der Autobauer hat seine Erwartungen an den operativen Gewinn für das Geschäftsjahr drastisch von 500 Milliarden Yen auf lediglich 150 Milliarden Yen gesenkt. Im zweiten Quartal des Geschäftsjahres lag der operative Gewinn bei lediglich 31,9 Milliarden Yen, was einen erheblichen Rückgang im Vergleich zu den 208,1 Milliarden Yen des Vorjahreszeitraums darstellt. Auch die Umsätze fielen von 3.146 Milliarden Yen im Vorjahr auf 2.986 Milliarden Yen.