14. November, 2024

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Nissan im Aufwind nach Einstieg von Effissimo: Der Kampf um die Vorherrschaft auf dem Automarkt

Nissan im Aufwind nach Einstieg von Effissimo: Der Kampf um die Vorherrschaft auf dem Automarkt

Nissan erlebte am Dienstag eine beachtliche Aktien-Rallye, nachdem bekannt wurde, dass der aktivistische Investor Effissimo Capital Management jüngst Anteile an dem krisengeschüttelten japanischen Automobilhersteller erworben hat. Das in Singapur ansässige Hedgefonds, bekannt für seine aufsehenerregenden Kampagnen gegen namhafte japanische Unternehmen wie Toshiba und Kawasaki Kisen, steigerte den Kurs der Nissan-Aktien in Tokio um beeindruckende 12 Prozent.

Analysten sehen das Engagement von Effissimo als möglichen Auslöser für eine umfassende Neustrukturierung der japanischen Automobilindustrie. Nissan, zuletzt mit einem Wert von 1,54 Billionen Yen (10 Milliarden US-Dollar), könnte infolge seiner finanziellen Schwierigkeiten zum Übernahmekandidaten werden. Der verschärfte Wettbewerb durch chinesische Elektrofahrzeug-Hersteller wie BYD und die schwindende Allianz mit Renault zwingen Nissan zu drastischen Maßnahmen. Vergangene Woche kündigten sie einen umfassenden Notfallplan an, um die drohende Krise zu bewältigen.

Mit einer Kürzung des jährlichen Gewinnprognose um 70 Prozent auf 150 Milliarden Yen plant Nissan unter anderem, die Produktionskapazität um 20 Prozent zu reduzieren, seinen Anteil an Mitsubishi Motors um 10 Prozent zu veräußern und die Vergütung des CEO Makoto Uchida zu kürzen. Effissimo selbst wollte sich nicht zum Erwerb der Anteile äußern, doch Nissan hob die Unterstützung aller Anteilseigner hervor.

Uchida erklärte kürzlich, dass Nissan vor allem in China stark gegen seinen Konkurrenten zurückfalle und im US-Markt keine ausreichende Hybridmodell-Palette vorweisen könne. Die Unfähigkeit, rechtzeitig auf Kundenbedürfnisse zu reagieren, bezeichnete er als größte Herausforderung. Die Angst besteht, dass ein Scheitern des Restrukturierungsplans zu einer Herabstufung der Kreditwürdigkeit durch führende Ratingagenturen führen könnte, wie Analyst Todd Duvick von CreditSights warnte.