Die geplante 15-Milliarden-Dollar-Übernahme von US Steel durch Nippon Steel steht vor einer ungewissen Zukunft, da das US-Finanzministerium signalisiert hat, dass das entscheidende Cfius-Gremium keine Einigung hinsichtlich der Sicherheitsbedenken erzielen konnte. Diese Entwicklung erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass Präsident Joe Biden das Geschäft blockiert. Das Gremium, das von neun US-Agenturen gebildet wird, konnte sich bislang nicht auf eine Empfehlung einige, die bis zum 23. Dezember an Biden ergehen soll. Während das Finanzministerium, das Pentagon und das Außenministerium keinen Sicherheitsrisiken zustimmen, opponiert die US-Handelsbeauftragte Katherine Tai maßgeblich gegen den Deal. Politische Verstrickungen erlangen hierbei besondere Aufmerksamkeit, da sowohl Biden als auch der designierte Präsident Donald Trump gegen den Deal sind und dies mit den Interessen der Gewerkschafter in Pennsylvania, dem Sitz von US Steel, verknüpfen. Ein Entwurf für eine Vereinbarung liegt vor, um Sicherheitsbedenken zu zerstreuen, jedoch zeigt sich Tai davon unbeeindruckt. In einer entscheidenden Woche für das Schicksal der Übernahme trafen sich stellvertretende Kabinettssekretäre ergebnislos. Sollte kein Konsens im Gremium erzielt werden, muss Biden selbst die Entscheidung treffen. Die kritischen Stimmen aus Japan, dem wichtigsten asiatischen Verbündeten der USA, werfen Biden eine übermäßige Politisierung des Übernahmeverfahrens vor. Nippon Steels Verhandlungsführer Takahiro Mori reiste kürzlich nach Washington, um hohe US-Regierungsbeamte für den Deal zu gewinnen, jedoch ohne verbindliche Zusagen. Die Handelspolitik scheint derzeit auf der Kippe zu stehen und es bleibt abzuwarten, ob eine Einigung im letzten Moment erzielt werden kann.