Die angestrebte Übernahme der U.S. Steel durch das japanische Unternehmen Nippon Steel im Wert von 14,9 Milliarden Dollar scheint vor einem unüberwindbaren Hindernis zu stehen. Trotz intensiver Gespräche mit US-Behörden und mehrfach überarbeiteten Vorschlägen, um Bedenken hinsichtlich der nationalen Sicherheit auszuräumen, hat Nippon Steel es nicht geschafft, grünes Licht von einem entscheidenden Gremium zu erhalten.
Das Komitee für ausländische Investitionen in den Vereinigten Staaten (CFIUS) hat bis zum 23. Dezember Zeit, die Fusion entweder zu genehmigen, die Überprüfung zu verlängern oder Präsident Joe Biden zu empfehlen, die Fusion zu blockieren. Präsident Biden, der bekanntermaßen gegen den Deal ist, könnte in Kürze gebeten werden, das letzte Wort zu sprechen, falls das Gremium weiterhin gespalten bleibt.
Ein Brief an Nippon Steel, der am Samstag von CFIUS gesendet wurde, hebt die bisherigen Bemühungen und die gemachten Konzessionen hervor, zeigt jedoch, dass die Fusion gefährdet ist. In dem Schreiben heißt es, dass noch keine Einigkeit darüber erzielt wurde, ob die vorgeschlagenen Maßnahmen die Bedenken um die nationale Sicherheit ausreichend zerstreuen können. Diese Blockade könnte tatsächlich den Weg für eine Präsidialentscheidung ebnen.
Der Widerstand gegen die Fusion ist nicht nur auf die Bedenken des CFIUS beschränkt. Auch politisch ist der Deal umstritten, da sowohl Joe Biden als auch der designierte Nachfolger Donald Trump im Vorfeld der Novemberwahlen Stellung bezogen haben, um Stimmen der Gewerkschaften im Schlüsselstaat Pennsylvania zu gewinnen. Auch die Vereinigte Stahlarbeitergewerkschaft ist gegen die Fusion.
Ein Brief von CFIUS Ende August hatte bereits den Grundstein für die Blockade gelegt, indem er auf Bedenken verwies, die Fusion könnte die Versorgung mit Stahl für entscheidende Projekte in Verkehr, Bau und Landwirtschaft beeinträchtigen. Nippon Steel hatte allerdings argumentiert, ihre Investitionen würden die Produktion von U.S. Steel tatsächlich stärken und erhielt daraufhin eine 90-tägige Fristverlängerung zur Klärung der Situation. Doch der aktuelle Brief des CFIUS zeigt, dass die Hoffnungen auf einen Durchbruch vergeblich gewesen sein könnten.