Der japanische Stahlgigant Nippon Steel verstärkt seine Anstrengungen, um die Unterstützung für eine geplante Übernahme von US Steel in Höhe von 15 Milliarden Dollar zu gewinnen. In dieser Woche trafen sich hochrangige Vertreter von Nippon Steel, darunter Vizepräsident Takahiro Mori, mit lokalen Beamten und Arbeitern in Pennsylvania, um den Weg für das ambitionierte Vorhaben zu ebnen. Trotz der bisherigen parteiübergreifenden Widerstände in Washington steht das japanische Unternehmen fest zu seinem Vorhaben.
Die politischen Herausforderungen sind nicht zu unterschätzen. Während der Wahlperiode weckte die mögliche Übernahme des ikonischen amerikanischen Unternehmens in einem wichtigen Swing-Staat erhebliche Bedenken. Sowohl Präsident Joe Biden als auch der designierte Präsident Donald Trump äußerten sich kritisch. Die Aktien von US Steel notieren momentan bei 38,01 Dollar und liegen damit deutlich unter dem Angebotspreis von Nippon Steel.
Nippon Steel sucht nun den Schulterschluss mit den lokalen Arbeitern, insbesondere den Mitgliedern der Vereinigten Stahlarbeitergewerkschaft (USW). Mori plant Besuche in der Mon Valley Region, wo US Steel zahlreiche Anlagen unterhält. In einem Brief an die Arbeiter betonte Mori die Bedeutung der geplanten Partnerschaft und versicherte, es gehe darum, US Steel zu schützen und zu transformieren.
Die Verhandlungen bleiben jedoch volatil. Der USW-Präsident David McCall und andere Gewerkschaftsführer stehen dem Vorhaben skeptisch gegenüber. Ein Treffen zwischen Mori und McCall steht noch aus, obwohl Mori bereits Kontakt aufgenommen hat. Das Vorhaben erhielt kurzfristig Aufwind, als das Komitee für Auslandsinvestitionen in den USA ("Cfius") Nippon Steel eine Verlängerung um 90 Tage gewährte, um Bedenken bezüglich der nationalen Sicherheit zu klären.
Mit einer Zusage von Investitionen in Höhe von fast 3 Milliarden Dollar in US-Anlagen bleibt Nippon Steel entschlossen, die Genehmigungen rechtzeitig zu sichern. Die Verhandlungen mit McCall wurden jedoch seit September, als ein Schiedsrichter zugunsten des japanischen Unternehmens entschied, vollständig eingestellt.