07. Januar, 2025

Wirtschaft

Nippon Steel: Kurskorrektur nach gescheiterter Übernahme von U.S. Steel

Nippon Steel: Kurskorrektur nach gescheiterter Übernahme von U.S. Steel

Die Nachricht, dass Präsident Joe Biden die geplante 14,9 Milliarden Dollar schwere Übernahme von U.S. Steel durch Nippon Steel blockiert hat, könnte für das japanische Stahlimperium eine Neuausrichtung der Wachstumsstrategie bedeuten. Analysten prognostizieren jedoch eine rasche Erholung des Aktienkurses von Nippon Steel. Am Montag, dem ersten Handelstag nach der Ablehnung des Deals, sank der Kurs der Nippon-Steel-Aktien nur leicht. Dieses Timing kommt nach einer einjährigen Prüfung, die schließlich aus Bedenken zur nationalen Sicherheit negativ beschieden wurde. Bereits zuvor war erwartet worden, dass sich Bidens Ablehnung negativ auf die Aktienkurse von U.S. Steel auswirken könnte, die sich weit unter dem Angebotspreis bewegten. Die Aktien von Nippon Steel gaben um 0,5% nach und notierten am Vormittag bei 3.165 Yen, während der breitere Topix-Index um 1% zurückging. Einige Anleger sehen das Scheitern der Übernahme nicht nur negativ, sondern als Entlastung von finanziellen Sorgen angesichts der enormen Summen, die in den Deal involviert gewesen wären, so Yoshihiko Tabei, Chefanlagestratege bei Naito Securities. Obgleich Nippon Steel noch keinen endgültigen Finanzierungsplan für den vorgesehenen All-Cash-Deal abgeschlossen hatte, blieb die Möglichkeit einer Kapitalerhöhung im Raum. Dennoch bleibt Unsicherheit bestehen: Der erträumte Ausbau der amerikanischen Präsenz könnte ohne diese Übernahme schwer erreichbar sein. Ursprünglich wollte Nippon Steel mit U.S. Steel seine globale Stahlproduktionskapazität von derzeit 65 auf 85 Millionen Tonnen jährlich steigern, als Schritt in Richtung eines langfristigen Ziels von 100 Millionen Tonnen. Trotz der Ablehnung gaben die Unternehmen die geplante Übernahme noch nicht auf und nannten Bidens Entscheidung in einer gemeinsamen Stellungnahme „rechtswidrig“. Es könnten rechtliche Schritte folgen, um die Interessen der Unternehmen zu schützen, während ein Bruchgebühr in Höhe von 565 Millionen Dollar an U.S. Steel fällig wird, sollte der Deal endgültig platzen. Nichtsdestotrotz besteht Hoffnung für Nippon Steel: Analysten wie Yuji Matsumoto von Nomura Securities erwarten trotz der geplatzten Übernahme ein unverändertes, positives Ertragsbild für das kommende Geschäftsjahr.