Der chinesische Elektroautohersteller Nio steht im Zentrum des rasant expandierenden Marktes für Elektrofahrzeuge (EV) und beeindruckt mit einem bemerkenswerten Wachstum seiner High-Performance SUVs und Limousinen. Eine Studie von Frost & Sullivan prognostiziert, dass der chinesische EV-Markt bis 2030 jährlich um 16% wachsen wird – ein Markt, den Nio mit Nachdruck verfolgt. Seit seiner Gründung im Jahr 2014 in Shanghai hat sich Nio als einer der führenden Innovatoren in der Elektrofahrzeug-Revolution etabliert. Mit rund 160.000 verkauften Einheiten im vergangenen Jahr hält Nio inzwischen 3% des Marktanteils und rangiert als fünftgrößte reine EV-Marke Chinas. Branchenprimus BYD führte mit 1,3 Millionen verkauften Fahrzeugen, gefolgt von Tesla mit 603.000. Ein Alleinstellungsmerkmal von Nio ist das „Battery-as-a-Service“-Modell: An Batteriewechselstationen können Fahrer leere Batterien gegen volle tauschen, was lange Ladezeiten herkömmlicher Methoden umgeht. Auch durch den Verkauf von Elektrofahrzeugen, Ladestationen, Abovarianten und passgenaue Dienstleistungen erwirtschaftet das Unternehmen Einnahmen. Obwohl Nio einen bemerkenswerten Umsatzzuwachs von 50% pro Jahr seit 2020 vorweisen kann, muss das Unternehmen weiterhin massive Investitionen in Forschung und Entwicklung sowie Expansion schultern. Seit 2020 hat Nio steigende Verluste verzeichnet, die allein in den ersten drei Quartalen 2024 bei 2,1 Milliarden US-Dollar lagen. Ein Punkt, den Investoren im Auge behalten sollten, ist die Verwässerung der Aktien: In den letzten fünf Jahren hat sich die Zahl der ausgegebenen Aktien von 1,03 Milliarden auf 2,06 Milliarden verdoppelt. Dies verschafft zwar dringend benötigte Mittel, mindert aber langfristig den Anteil der bestehenden Aktionäre. Für das kommende Jahr plant Nio, seine Verkäufe auf 450.000 Einheiten zu verdoppeln. Trotz des enormen Wachstums und der Aussicht auf Profitabilität sieht sich das Unternehmen 2024 zunehmender Konkurrenz auf dem EV-Markt gegenüber.