27. Januar, 2025

Automobile

Nikola vor dem Ende? Finanzkrise trifft Elektro-Lkw-Pionier hart

Finanzierungsprobleme bringen den Elektro-Lkw-Hersteller Nikola ins Wanken. Von Partnerschaften bis hin zum kompletten Verkauf des Unternehmens – alles scheint möglich.

Nikola vor dem Ende? Finanzkrise trifft Elektro-Lkw-Pionier hart
Der einstige Vorreiter in der Elektro-Lkw-Entwicklung sieht sich mit existenziellen Problemen konfrontiert.

Der einstige Hoffnungsträger der Elektro-Lkw-Branche Nikola Motors steht am Scheideweg. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet, prüft das Unternehmen drastische Maßnahmen, um seine Zukunft zu sichern.

Im Raum stehen Partnerschaften, der Verkauf einzelner Geschäftsbereiche oder sogar die vollständige Veräußerung des Unternehmens. Die Nachricht ließ die Aktie des US-Unternehmens am Donnerstag um satte 28 Prozent abstürzen – sie kostet nun weniger als einen Dollar.

Finanzielle Notlage: Wie konnte es so weit kommen?

Nikola kämpft schon seit geraumer Zeit mit finanziellen Problemen. Insbesondere die hohen Kosten für die Skalierung der Produktion des Brennstoffzellen-Lkw belasten die Bilanz.

Zum Ende des dritten Quartals 2024 hatte das Unternehmen noch liquide Mittel in Höhe von 198,3 Millionen Dollar – ein dramatischer Rückgang im Vergleich zu den 464,7 Millionen Dollar, die zu Beginn des Jahres zur Verfügung standen. Die Zahlen zeigen deutlich: Ohne frisches Kapital ist der Fortbestand des Unternehmens fraglich.

Bereits im Oktober 2024 gab CEO Stephen Girsky an, dass man „aktiv mit vielen verschiedenen potenziellen Partnern“ spreche, um neue Finanzierungsquellen zu erschließen. Doch konkrete Ergebnisse blieben aus – und die Zeit wird knapp.

Eine Aktie im freien Fall

Die Auswirkungen der neuesten Gerüchte um einen möglichen Verkauf waren für Anleger des Unternehmens sofort spürbar. Der Aktienkurs, der ohnehin bereits stark gelitten hatte, rutschte weiter ab. Mit weniger als einem Dollar pro Aktie steht Nikola an der Schwelle zum Pennystock-Status – ein Schlag ins Gesicht für ein Unternehmen, das einst mit großen Visionen die Zukunft der Elektromobilität gestalten wollte.

Nikola wollte mit seinem Brennstoffzellen-Lkw und wasserstoffbasierten Antrieben neue Maßstäbe setzen. Doch die Realität sieht anders aus: Die Produktion ist teuer, die Nachfrage bleibt hinter den Erwartungen zurück, und die Konkurrenz aus etablierten Herstellern wie Tesla oder Newcomern wie Rivian setzt dem Unternehmen zu. Die Innovationskraft, die Nikola einst als Pionier der Branche positionierte, reicht offenbar nicht aus, um auf einem hart umkämpften Markt zu bestehen.