20. Dezember, 2024

Märkte

Nike: Zwischen Aufschwung und Herausforderungen im Sportartikelmarkt

Nike: Zwischen Aufschwung und Herausforderungen im Sportartikelmarkt

Die aktuellen Geschäftszahlen von Nike übertrafen zwar die verhaltenen Erwartungen, und die Aktien des Sportartikelherstellers erlebten einen kurzzeitigen Sprung. Doch die Euphorie der Investoren wurde rasch gedämpft, als der neue CEO Elliot Hill prognostizierte, dass die Umsätze im dritten Quartal zweistellig zurückgehen könnten.

Hill, seit Oktober im Amt, sieht kurzfristige Herausforderungen voraus, während Nike daran arbeitet, die schwache Nachfrage nach seinen Marken zu beleben. Die positiven Quartalsergebnisse führten zu einem Anstieg der Aktien um 11%, jedoch verloren sie diese Gewinne schnell wieder, als Hill und Finanzchef Matthew Friend die Erwartungen senkten. Hill bekräftigte, dass Nike seine Leidenschaft für den Sport zurückgewinnen müsse und kündigte an, das Unternehmen wieder stärker auf sportliche Produkte zu fokussieren und diese zu höheren Preisen zu verkaufen.

Trotz eines Rückgangs von nahezu 30% der Nike-Aktien in diesem Jahr betrachten Analysten Hills Aufgabe, den verlorenen Marktanteil zurückzuerobern, als einen langwierigen und kritischen Prozess. Er betont, dass der Unternehmensschwerpunkt auf dem Wiederaufbau von Einzelhandelspartnerschaften, Innovationsförderung und einer sorgfältigen Steuerung von Rabatten liege. Besonders die hohe Promotion-Rate der jüngsten Vergangenheit kritisierte Hill scharf.

Um Marktführerschaft zurückzugewinnen, investiert Nike in Innovationen neuer Produktreihen wie der Air Max 95 und verstärkt das Marketing traditioneller Marken wie Jordans und Pegasus. Vergangenen Monat erklärte das Unternehmen unter Führung von Hill, 2024 die Ausweitung seiner drei bedeutenden Running-Marken Pegasus, Structure und Vomero, durch verschiedene Modelle zu diversifizierten Preispunkten zu planen.

Hill genießt bei den Einzelhändlern hohes Ansehen, da er darauf abzielt, die Partnerschaften zu wiederbeleben, die Nike 2020 zugunsten einer Direktvertriebsstrategie aufgeben hatte. Einige Einzelhändler hatten damals auf modische Alternativen wie On und Hoka gesetzt, während andere wie Foot Locker, das 65% seiner Sportbekleidung von Nike bezog, weiterhin stark auf den Konzern angewiesen waren. Foot Locker beklagte zuletzt schwache Verkaufszahlen, die auf eine geringe Nachfrage nach Nike-Produkten zurückzuführen seien, und äußerte positive Erwartungen in Bezug auf die zukünftige Zusammenarbeit mit Hill.